Freitag, 1. Februar 2019

Das Hubschraubermuseum in BÜCKEBURG

Hubschrauber im Museum
Während der Besichtigung des Luftfahrt-Museums in Hannover, das ich im Juni 1998 mit meiner Frau JUTTA besucht habe, erfuhr ich einiges über das Schicksal mehrerer Ju 52-Transportmaschinen während des 2. Weltkrieges in Norwegen.  Im Zweiten Weltkrieg besetzten gleich zu Beginn des Norwegen-Feldzuges deutsche Truppen am 9. April 1940 den für die Verschiffung schwedischen Erzes notwendigen Hafen Narvik.

Die Aktion wurde von der Kriegsmarine durchgeführt, die dabei dem gleichen Ziel der Royal Navy nur um Stunden zuvor kam. Eine Gruppe dieser  Ju 52-Flieger (auch “Tante Ju” genannt) landete 1940 zur Versorgung Narviks auf dem zugefrorenen Hartvikvann-See bei Narvik in Nordnorwegen und versank im Frühjahr in dem Gewässer.

Narvik 1977
Die Luftwaffe besaß zur damaligen Zeit zwar Luftfahrzeuge, die die Strecke Oslo - Narvik –  Oslo hätten bewerkstelligen konnten, jedoch gab es so weit im Norden keinen Flugplatz, der unter der Kontrolle der Deutschen Luftwaffe war. So bot lediglich ein etwa 15 km von Narvik entfernt gelegener, von hohen Bergen umgebener und zu dieser Zeit noch fest zugefrorenen Hartvikvann-See (bei Vassdalen) die Möglichkeit einer - wenn auch ungewissen - Landung ohne Rückkehr. Dieser See wurde als Ziel einer abenteuerlichen Mission auserwählt, die nur den Einsatz des Flugzeugmusters Ju 52 erlaubte.

Am 11. April erhielt der Kommandeur der erst wenige Tage vorher in Neumünster/Holstein aus Lehrbesatzungen der Schulen aufgestellten Kampfgruppe 102 den Befehl, mit 13 Maschinen des Flugzeugmusters JU 52 Nachschub nach Narvik zu fliegen. Nach Ausführung dieses Auftrages mussten die Maschinen auf dem zugefrorenen Hartvikvannsee zurückgelassen werden. Mit der nächsten Eisschmelze versanken alle gelandeten JU 52 im See.

Im Jahr 1986 unternahm die Interessengemeinschaft Ju 52 e.V. unter Leitung von Günter Leonhardt eine Expedition zum Hartvikvann-See. Dabei können vier der versunkenen Ju 52 Transportmaschinen geborgen werden. Seit 1989 kann man eine dieser Maschinen - hervorragend restauriert - in der Ju 52-Halle am Fliegerhorst Wunstorf bewundern. Ein Original-Rumpfmittelstück befindet sich bei uns im Museum.


Die Ju 52 in Buenos Aires
Im Rahmen unserer Nordkap-Tour kamen wir 1977 ganz in der Nähe vorbei - ohne etwas von den 13 Ju 52 - Maschinen zu ahnen, die im See versanken und von denen vier Flugzeuge 1986 wieder gehoben wurden. Bereits 1972 hatte ich eine Begegnung mit der legendären Ju 52 am Stadtflughafen von Buenos Aires.

Das Schicksal der gehobenen Ju 52 - Flugzeuge verfolgte mich weiter. Aber erst im August 2012 kam ich auf dem Weg zum Steinhuder Meer dazu, die Ju 52 - Halle am Flughafen in Wunstorf zu besichtigen. Es war sehr interessant, dort "alte Hasen" zu treffen, die sich sehr liebevoll um die Ausstellungsstücke kümmern.

In über 46 Jahren bin ich mit zahlreichen kleinen und großen Flugzeugen auf der ganzen Welt unterwegs gewesen - aber Hubschrauber waren leider nicht dabei. Deshalb fand ich Jutta's Vorschlag großartig, bei unseren zahlreichen Ausflügen nach Bückeburg auch einmal das Hubschrauber-Museum  zu besichtigen.  Am Freitag, den 23. November 2018 war es soweit. Normalerweise fahren wir immer über die A7 und die A2 nach Bückeburg. Diesmal wählten wir die Bundesstrasse B1 über Hameln und dann die B83 nach Bückeburg. So sparten wir ca. 25 km.

Das Hubschrauber-Museum im Stadtzentrum
Das Hubschraubermuseum Bückeburg liegt im Stadtzentrum von Bückeburg und ist sehr leicht zu erreichen. Es ist das einzige reine Drehflügler-Museum in Deutschland und eines der wenigen weltweit. Das Museum ist der Geschichte und Technik der Hubschrauber gewidmet. Der wesentliche Faktor für die Entstehung des Museums war die nahegelegene Heeresfliegerwaffenschule, das heutige Internationale Hubschrauberausbildungszentrum, die seit 1960 auf dem Heeresflugplatz Bückeburg stationiert ist. 
 
Interessante Hubschrauber

Die Anfänge des Museums reichen bis 1961 zurück. Der damalige Hauptfeldwebel und Hubschrauberpilot Werner Noltemeyer hatte von seinem Kommandeur den Auftrag bekommen, auf dem Kasernengelände der Heeresfliegerwaffenschule am Flugplatz in Achum, dem heutigen Heeresflugplatz Bückeburg, ein kleines Hubschraubermuseum einzurichten. Im Laufe der Jahre stellte die Luftfahrtindustrie Anschauungsmaterial für das kleine Museum zur Verfügung. Das Museum konnte nur dienstlich genutzt werden, da es sich im militärischen Sicherheitsbereich befand. 
Jutta als Hubschrauberpilotin
Es war nur Soldaten, Sondergästen und angemeldeten Schulklassen der Umgebung zugänglich.
1970 zog das Museum dann in die Stadtmitte von Bückeburg um, die Stadt stellte den Münchhausen-Burgmannshof für die immer größer werdende, umfangreiche Hubschraubersammlung zur Verfügung. Am 9. Juni 1971 wurde dort das Hubschraubermuseum eingeweiht und somit für das allgemeine Publikum zugänglich. Die Ausstellungsfläche des Museums wurde in den Jahren 1978 bis 1980 um einen 2.000 Quadratmeter großen Anbau erweitert. Wir haben dieses Museum besucht und waren begeistert.
 
Vorbereitungen zum Weihnachtsmarkt

Bei angenehmen Sonnenschein wanderten wir anschließend noch über den bunten Markt zum Schloss Bückeburg.Wir erlebten die emsigen Vorbereitungsarbeiten für den kommenden Weihnachtsmarkt.

 

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