Dienstag, 19. Februar 2019

Das Museum im Schloss Wilhelmshöhe und der Herkules bei KASSEL

Schloss Wilhelmshöhe
Das Schloss Wilhelmshöhe befindet sich im Bergpark Wilhelmshöhe von Kassel. Das von 1786 bis 1798 im Stil des Klassizismus gestaltete Schloss wurde für Landgraf Wilhelm IX. (ab 1803 Kurfürst Wilhelm I.) errichtet. International bekannt ist es als renommiertes Museum, das unter anderem die Antikensammlung und die Gemäldegalerie Alte Meister enthält. Sehr bedeutend ist zudem das Museum im Weißensteinflügel mit den einzig authentisch verbliebenen Räumen der Landgrafen. Am 23. Juni 2013 wurde der Bergpark Wilhelmshöhe mit dem Schloss als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt.

Der Bergpark Wilhelmshöhe
Das Schloss steht im Gebiet des Kasseler Stadtteils Bad Wilhelmshöhe in 282 m Höhe im unteren Teil des Bergparks Wilhelmshöhe. Das Herkules-Denkmal, das sich oberhalb in 515 m Höhe befindet, sowie das Schloss bilden eine Sichtachse. Diese Sichtachse, die zugleich die Mittelachse des gesamten Bergparks bildet, findet ihre Verlängerung bis zur Kasseler Innenstadt.

Sichtachse vom Herkules bis zur Innenstadt
Das heutige Schloss entstand von 1786 bis 1798 nach Entwürfen der Architekten Simon Louis du Ry (Weißensteinflügel und Kirchflügel) und Heinrich Christoph Jussow (Mittelteil) für Landgraf Wilhelm IX. Als Vorbilder gelten Wanstead House und Prior Park in England. Geplant und ausgeführt wurde das Schloss als zum Park geöffnete, weit ausgreifende Dreiflügelanlage. Die Seitenflügel sind langgestreckte, schmale Bauwerke mit halbrunden Ausbauten an den Schmalseiten. Die Mitte der Langseiten werden durch Vorsrünge mit je acht frei vorgestellten Säulen betont, die beide Obergeschosse umfassen; abgeschlossen durch vasengekrönte Verdeckungen.

Mittelteil mit Säulen
Nachdem Napoleon III. bei der Schlacht von Sedan im Deutsch-Französischen Krieg (1870/71) gefangen genommen worden war, befand er sich vom 5. September 1870 bis zum 19. März 1871 im Schloss unter Arrest; Anschließend ging er ins Exil nach Großbritannien. Am 30. Oktober 1870 besuchte seine Gattin, Kaiserin Eugénie, ihn im Schloss.

Das Schloss war 1891 bis 1918 regelmäßig Sommerresidenz der deutschen Kaiserfamilie. Es war auch Rückzugsort für Kaiser Wilhelm II. während persönlicher oder politischer Krisen (z. B. in Verbindung mit der Abdankung 1918). Nach dem Waffenstillstand von Compiègne im Jahr 1918 war das Schloss kurze Zeit Sitz des Großen Hauptquartiers.

1944 und 1945 flog die Royal Air Force mehrere Luftangriffe auf Kassel. Im Februar 1945 wurde auch die Wilhelmshöhe bombardiert. Dabei kam es zu einer starken Beschädigung des kuppelbekrönten Mittelbaus des Schlosses. Auf der Parkseite blieben jedoch voll ausgestattete Räume, bis in das zweite Obergeschoss hinein, intakt. Die Sicherung der Anlage seit dem Ende des Kriegs durch die Bauverwaltung der Stadt Kassel war nachlässig.

Unter der Vorgabe, Enttrümmerungen vornehmen zu wollen, wurde der Mittelteil schließlich Zug um Zug um die verbliebene historische Innenausstattung gebracht. Teile des Schlossmobiliars befinden sich heute in der Villa Hammerschmidt in Bonn. Ab 1961 betreute der funktionalistische Architekt Paul Friedrich Posenenske den Wiederaufbau.Dieser erfolgte zum Teil in vereinfachter Ausführung und unter dem Aspekt einer vornehmlichen Nutzung als Kunstmuseum. Dabei entfiel auch der Wiederaufbau der Kuppel.
 
Die Fürstenfamilie
Der Flügel mit der Schlosskapelle wurde für die Nutzung als Verwaltungsort der Staatlichen Museen Kassel weitgehend entkernt. Der stark beschädigte Mittelbau wurde ohne Kuppel und ohne Fensterkreuze sowie Fensterläden wieder instand gesetzt und wirkt im Ensemble heute als Fremdkörper. Auch die ursprüngliche Raumaufteilung wurde nicht wiederhergestellt. Anstatt der Kuppel setzte man auf das Gebäude ein Glasdach zur Belichtung der Gemälde, das noch vom Herkules aus ins Auge fällt.

Antikensammlung
Die Museumslandschaft Hessen-Kassel präsentiert im Mittelbau heute mehrere Museen, von den wir die "Antikensammlung" und die "Gemäldegalerie Alter Meister" besucht haben. Interessant war die Fotografier-Erlaubnis, für die ich 5 Euro zusätzlich zum Eintritt von 6 Euro p. P.  zahlen mußte. Das Schild klebte einseitig und mußte sichtbar am Revers getragen werden.


Nach dem Besuch des Museums, von dem wir nur einen Teil besichtigt haben, überlegten wir uns, ob wir den steilen Fußweg, für den wir über eine Dreiviertelstunde benötigte, bis zum Herkules gehen sollten. Dies war uns zu gewagt, denn in der Zwischenzeit war es 15 Uhr geworden und wir hätten im Dunkeln den Rückweg zum Auto (das wir unterhalb des Schlosses Wilhelmshöhe geparkt hatten) antreten müssen. Wir fuhren deshalb den längeren Weg mit dem Auto bis zum Herkules.Denkmal Von dort hatten wir einen eindrucksvollen Blick auf das Schloss Wilhelmshöhe und die Stadt Kassel.

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