Mittwoch, 28. August 2013

Schloss SÖDER und die Umgebung


Schloss Söder
Seit mehr als vier Jahren bin ich regelmässig im Raum Derneburg, Hackenstedt und Söder als Wanderer unterwegs. Vor zwei hatte ich die Idee, meine NIKON-Digitalkamera (und später auch mein Fernglas für die Vogelbeobachtung) als ständigen Begleiter mitzunehmen. So entstand eine Foto-Sammlung von der bemerkenswerten Natur in dieser wunderschönen Landschaft.

Schloss Derneburg
Mein erster Beitrag galt dem "Schloss Derneburg" ("Schloss Derneburg und die Natur"). Daraus entstand auch mein erster BILDBAND ("Schloss Derneburg und die Natur"). Da Pfarrer Stefan Lampe von der Pfarrgemeinde St. Hubertus Wohldenberg von dem 1. BILDBAND sehr begeistert war und sich ein entsprechendes Buch wünschte, verfasste ich meinen zweiten Beitrag über die Burgruine Wohldenberg ("Die Burgruine Wohldenberg und die Jahreszeiten"). Nach bewährter Manier entstand daraus mein zweiter BILDBAND ("Die Burgruine Wohldenberg und die Jahreszeiten").

Burgruine Wohldenberg
In der Zwischenzeit war ich sehr oft in der schönen, hügeligen Landschaft bei Hackenstedt unterwegs. Es gab dort erstaunlich viel zu entdecken. Insbesondere die eleganten Pferde auf der Koppel oberhalb des Sportplatzes machten mir sehr viel Freude, denn sie gewöhnten sich an mich und wurden zutraulich. Am Waldrand oberhalb vom Sportplatz entdeckte ich zwei Bänke, von denen aus man eine herrliche Aussicht über die gesamte Landschaft bei Hackenstedt bis zum Schloss Söder hatte.

Hackenstedt im Herbst

So entstand das Material für meinen dritten Beitrag "Hackenstedt" ("Die Natur bei Hackenstedt") und für meinen dritten BILDBAND ("Die Natur bei Hackenstedt"). Als ich im April 2013 erstmals auf der Bank am Waldrand saß, war ich überrascht, wie nahe das Schloss Söder bei Hackenstedt liegt (2 km). Die Gesamtstrecke vom Schloss Söder bis zum Schloss Derneburg beträgt 6 km. In diesem Gebiet war ich seit 2009 regelmässig unterwegs - seit Oktober 2011 auf der Suche nach interessanten Fotomotiven.

Schloss Söder
Wie ich im Zusammenhang mit meinem dritten Bericht "Hackenstedt" bereits geschrieben habe, konnte ich mich dort für die eleganten Pferde auf der Koppel begeistern. Eigentlich begann mein Interesse als Fotograph bereits mit den Pferden vom Schloss Söder im Oktober 2011. Zum Gut gehört eine namhafte Pferdezucht (Hannoversches Warmblut und Shetlandponies). (Bilder "Pferde")

Die Pferde vom Schloss Söder
Die Pferde befanden sich  im Oktober auf der großen Pferdekoppel zwischen dem Schloss Söder und dem kleinen Weiler Söder. Im Winter waren sie in den Stallungen. Im Frühjahr 2012 sah ich nur die Shetlandponies auf der kleineren Weide vor dem Parkplatz der Marienkapelle Söder. Anfang  Juni 2012 stand ich mit meinem Wagen auf dem Parkplatz und entdeckte plötzlich einen Fuchs unter den Ponies. Ich blieb im Auto und fotographierte diesen seltenen Eindruck. Später kam auch noch ein Graureiher dazu. (Bilder "Fuchs und die Pferde") Es kamen auch öfters Gäste vorbei, die die Ponies fütterten. (Bilder "Ponyfütterung")

Ponyfütterung



Der Fuchs und das Pferd


Pferd und Graureiher
Sehr interessant ist auch die Marienkapelle Söder, die sich neben dem Schloss befindet. Die Marienkapelle wurde 1862 von Andreas Graf Stolberg als Ersatz für die Kapelle im benachbarten Schlosses Söder errichtet, nachdem das Schloss an den protestantischen Grafen Jobst Ernst von Schwicheldt verkauft worden war. In diesem Zusammenhang entstand auch ein Haus für den katholischen Priester neben der Kapelle. (Bilder "Marienkapelle Söder")

Marienkapelle Söder
Die Einrichtung der Schlosskapelle, insbesondere das Gnadenbild der Muttergottes im Sternenkranz, wurde in die Kapelle übernommen. Zur Marienkapelle in Söder gehört keine Pfarrgemeinde. Für die Belebung der Wallfahrt, für den Erhalt der Kapelle mit Pilgerhaus, Außenaltar und Kreuzweg und für die bauliche Erweiterung und künstlerische Bereicherung setzte sich im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts Prälat Franz-Josef Wothe mit großer Energie ein. Bis heute wird das kleine Pilgerzentrum von privaten Förderern getragen.

Eine Gedenktafel an der Kapelle erinnert an elf Geistliche aus dem Bistum Danzig, die zwischen 1939 und 1944 Opfer der nationalsozialistischen Diktatur wurden und eines gewaltsamen Todes starben. Es waren die Pfarrer Johannes Aeltermann, Dr. Bruno Binnebesel, Ernst Karbaum, Bronisław Komorowski, Franciszek Rogaczewski, Bernhard von Wiecki und Robert Wohlfeil; die Vikare Walter Hoeft und Jerzy Majewski und die Geistlichen Religionslehrer Marian Górecki und Władysław Szymanski. Sieben von ihnen starben in den Konzentrationslagern Dachau, Sachsenhausen und Stutthof. Die Priester Górecki, Komorowski und Rogaczewski wurden am 13. Juni 1999 von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen. (Quelle "Wikipedia")

Dieser Hinweis auf das Bistum Danzig hat mich sehr überrascht, da ich im Januar 1945 mit meiner Mutter unter schwierigen Umständen aus Danzig geflüchtet bin. Ich schrieb darüber einen Bericht ("Swinemünde - eine Etappe unserer Flucht aus DANZIG") und habe diese Erlebnisse auch für mein Buch ("Reisen meiner Jugend") verwertet.

Im November 2011 forderten mich zwei Eichhörnchen in den Bäumen  der Marienkapelle Söder vollständig heraus. Ich kam mit guten Aufnahmen erst weiter als ich mit Stativ und der Fernbedienung arbeitete. Die Fotos waren allerdings noch nicht optimal. Erst im April 2013 war ich beim Hutewald am Wohldenberg richtig erfolgreich. (Bilder "Eichhörnchen")



Eichhörnchen am Wohldenberg
Von einem Familienfriedhof der Geschlechter, die in nach der Übernahme durch den protestantischen Grafen Schwicheldt (ab 1862) das Schloss Söder bewohnt haben, war mir nichts bekannt. Ich hatte mir zwar 1998 das ausgezeichnete Buch "Die Rittersitze des vormaligen Fürstentums Hildesheim" von Armgard von Reden - Dohna (Barton'sche Verlagsbuchhandlung, 2. Auflage, Göttingen 1996) gekauft und die Kapitel über "Derneburg" und "Söder" gelesen. Der Familienfriedhof, der zum Schloss Söder gehört, war mir nicht mehr präsent.

Deshalb überraschte mich während eines Waldspazierganges im Dezember  2011 der einsam gelegene Friedhof, zu dem auch keine Hinweistafel existierte. Ich entdeckte auch den kleinen katholischen Friedhof in der Nachbarschaft. Unter einem Baum fand ich das Grab von Prälat Franz-Josef Wothe. Er hat also seine letzte Ruhestätte in der Nähe seiner Wirkungsstätte, der Marienkapelle Söder, gefunden. Erst im März 2012 ergaben sich ideale Lichtverhältnisse, um die Gräber der Toten aufnehmen zu können. ("Familiengrabstätte")
Familiengrab

Heinrich Friedrich Lampe
Grab von Carola Lampe (geb. Gräfin von Hardenberg, gest. 2009)

In dem Buch "Die Rittersitze" (1996) war Frau Carola Lampe (geb. Gräfin von Hardenberg) als Besitzerin des Schlosses Söder genannt. Am Eingang des Familienfriedhofes fand ich ihre Grabplatte. Sie war 2009 verstorben und liegt neben ihrem Gatten, Heinrich Lampe, der bereits 1993 verstorben ist. Der Betrieb wird nun vom Sohn, Jobst-Heinrich Lampe, geführt.

Schneeglöckchen

Nach den Erlebnissen auf dem Familienfriedhof im dunklen Wald, die mich auch an die Endlichkeit meines Lebens erinnerten, freute ich mich auf den Frühling und wurde nicht  enttäuscht. Im Garten der Marienkapelle erschienen zuerst die Schneeglöckchen und die Märzenbecher. ("Frühlingsblumen")

Einsame Gänsblümchen

Aus dem Buch "Die Rittersitze" habe ich entnommen, dass der damalige Besitzer Moritz von Brabeck (1742 - 1814) den Sommersitz zur Schlossanlage umgebaut hat. Er war Domherr in Hildesheim und liess sich in den Laienstand zurückversetzen, um die Belange seiner Familie fortzuführen. Mit seiner Heirat 1788 wurde der Umbau begonnen und 1796 beendet.

Die Innenräume sollten als eine passende Umgebung für die berühmte Bildersammlung dienen, die aus über 300 Gemälden bestand, und  von Hildesheim nach Söder überführt wurde. Die Ausstellung fand großes Interesse, was man den noch vorhandenen Besucherbüchern mit der Schar prominenter Gäste entnehmen kann. Die Kunstreisenden fanden in der Nähe Quartier in dem für sie gebauten Gasthof, der heute noch als "Söder Heidekrug" existiert. Nach dem Tod von Moritz von Brabeck wurde die Sammlung von der nachfolgenden Generation verkauft. (Bilder "Söder Heidekrug")

Söder Heidekrug

Söder Heidekrug (Rückseite)
Im März 2012 nahm ich mir auch die Zeit, das Treiben auf dem Gut zu beobachten. Neben der Tierzucht (Schweine) und der bereits genannten Pferdezucht betreibt Herr Jobst-Heinrich Lampe auch eine größere Biogas-Anlage, die sich auf der anderen Strassenseite befindet. Zwei stolze Reiterinnen konnte ich beim Training beobachten. (Bilder "Schloss Söder")

Schloss Söder (Rückseite)


Auf dem Weg zum Reitplatz

Ab Mai kam Leben in die Natur und ich fand zahlreiche Motive. Besonders faszinierend war für mich das Treiben der Schmetterlinge im Juli 2012. Dazu wanderte ich auf den Bergrücken, vom dem man eine ausgezeichnete Sicht nach Bockenen und über den gesamten Ambergau hat. Am Waldesrand gelangen mir die Schmetterlingsbilder. (Bilder "Schmetterlinge")
(Siehe auch meinen BILDBAND "Schmetterlinge" )
Besucher
Erst Ende Januar 2013 gelangen mir Winterbilder vom Schloss Söder. Es war an einem Samstag, an dem ich auch das Schloss Derneburg fotographierte. Als ich durch Hackenstedt fuhr, begegnete mir ein Traktor mit Anhänger, auf dem dickeingemummte Einheimische (teilweise mit Gewehr) saßen. Auf dem Schloss Söder sah ich sie teilweise wieder, wie sie sich bei 10 grd. minus am offenen Feuer aufwärmten. Herr Jobst-Heinrich Lampe hatte wohl zur Treibjagd (Schwarzwild und Damwild) geladen. (Bilder "Schloss Söder im Winter")

Auf zur Treibjagd

Schloss Söder im Winter

Einfahrt zum Schloss Söder (Sept. 2013)

Der Kaskadenbrunnen vor dem Schloss Söder (Sept. 2013)
Reparaturarbeiten am Schlossgraben (Sept. 2013)
Eigentlich hatte ich meinen Beitrag mit diesen Winterbildern abgeschlossen. Ende September 2013 ergaben sich am frühen Vormittag aber so ideale Bedingungen, dass mir schöne Aufnahmen von den Pferden gelangen, die zum Schloss Söder gehören. Fasst  genau vor zwei Jahren fotographierte ich erstmals die Pferde beim Schloss Söder. Damals standen sie auf der Weide beim Weiler Söder. Nun traf ich sie auf der großen Koppel auf der gegenüberliegenden Strassenseite des Schlosses.
Schloss Söder und die Pferde
Die Pferde an der Wasserstelle
Das weiße Pony
Das schwarzweiße Pony
Der stürmische Hengst
Die schwarzen Ponys
Pferde unterwegs
Grasendes Pferd
Leere Pferdekoppel
Mit dem Artikel über "Schloss Söder und die Umgebung" ist der gesamte Zyklus über die besonderen Sehenswürdigkeiten in der Gemeinde Holle abgeschlossen. Geplant ist ein weiterer BILDBAND (Nr. 4) zur Ergänzung der bereits vorhandenen BILDBÄNDE. Über 4 Jahre war ich als einsamer Wanderer unterwegs und seit 2 Jahren fotographiere ich in dieser Gegend. Ich lebe in Hildesheim und ich benötige nur eine Fahrtstrecke von 17 km, um z.B. zum Schloss Söder zu gelangen. Hoffentlich konnte ich Sie mit meinen Bildern und Geschichten überzeugen, dass es sich gelohnt hat!

Darüber gibt es auch den BILDBAND Nr. 4 ("Schloss Söder und die Umgebung") .  Dieser gehört zur Reihe "Sehenswürdigkeiten in der Gemeinde Holle bei Hildesheim" mit den weiteren BILDBÄNDEN Nr. 1 ("Schloss Derneburg und die Natur") , Nr. 2 ("Die Burgruine Wohldenberg und die Jahreszeiten") und schließlich  Nr. 3 ("Die Natur bei Hackenstedt"). Sehr stolz bin ich auf meinen BILDBAND ("Begegnungen mit schönen Pferden").


Fotos und Text: Klaus Metzger

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Sehr interessante Geschichte .Wir haben Schloß Söder vor einigen Jahren zufällig entdeckt und uns in die wunderschöne Umgebung verliebt.Bei Recherchen haben wir herausgefunden,dass Schloß Söder in den 50iger Jahren als Filmkulisse für den Film Du mein stilles Tal
mit Curd Kürgens und Winnie Markus diente

Klaus Metzger hat gesagt…

Das freut mich sehr. Kennen Sie Schloss Derneburg und die Burgruine Wohldenberg? Es gefällt uns hier sogut, dass wir im Ruhwald (in der Nähe) vor 8 Jahren einen Baum gekauft haben, unter dem unsere Urnen bestattet werden:
https://maps.app.goo.gl/6rZ4P2UAgrfvRmwn7