Die Werraquelle |
Danach lies der Regen nach und wir fuhren gemütlich über die B 243 nach Seesen und dann weiter bis kurz vor Nordhausen. Diese Strecke kannten wir bereits von unserem Ausflug im August 2016 nach Erfurt. In der Nähe von Erfurt gelangten wir auf die Autobahn A4, der wir bis zur Anschlußstelle A71 in Richtung Süden folgten. In Ilmenau gab es Probleme, denn die empfohlene Ausfahrt Ost war gesperrt, so dass wir die Autobahn vorher verlassen mussten. Aber - fast wie während der gesamten Fahrt - wies uns unser Navi den richtigen Weg bis zu unserem Zielort Masserberg. In 4 Stunden hatten wie die Strecke von ca. 270 km zurückgelegt.
Auf der Rückreise, am 29. April 2018, hat uns unser Navi einen alternativen Weg vorgeschlagen, den wir als angenehmer empfanden. Bis Ilmenau ging der Weg wieder über die Landstrassen. Und wieder gab es Probleme mit der Auffahrt bzw. mit den entsprechenden Umleitungsschildern. Auf der Autobahn A71 kamen wir bis nach Erfurt und an Gotha vorbei auf der A4 bis hinter Eisenach, wo wir über die Ausfahrt Eschwege nach Norden in Richtung Göttingen fuhren, um dort auf der A7 nach Hause in Hildesheim zu kommen. Auch hier benötigen ca. 4 Stunden.
Masserberg liegt im Westteil des Thüringer Schiefergebirges, das zum Thüringer Wald gehört. Unmittelbar südlich von Masserberg verläuft der Rennsteig, der über den 845 m hohen Eselsberg mit der Rennsteigwarte führt. Die anderen Ortsteile befinden sich alle südlich des Rennsteigs und folgen bis auf Schnett dem Verlauf der Biber, deren Quelle am Sattel zwischen dem Eselsberg und dessen Nebengipfel Fehrenberg liegt.
Rennsteigwarte auf dem Eselsberg |
Masserberg |
Die Umgebung der Werraquelle |
Unser Ziel war die Werraquelle. Die Landschaft war sehr beeindruckend und die eingefasste Quelle konnten wir leicht finden, denn der Wanderweg war sehr gut ausgeschildert. Auf dem Rückweg benutzten wir einen Parallelweg zum RENNSTEIG..
Der RENNSTEIG ist ein etwa 170 km langer Weg auf dem Höhenkamm und führte als historischer Grenzweg durch den Thüringer Wald, das Thüringer Schiefergebirge und den Frankenwald. Außerdem ist er der älteste und mit etwa 100.000 Wanderern jährlich der meistbegangene Weitwanderweg Deutschlands. Er beginnt im Eisenacher Ortsteil Hörschel am Ufer der Werra und endet in Blankenstein an der Selbitzbrücke.
Goldisthal |
Den zweiten Tag in Masserberg widmeten wir der Besichtigung eines der modernsten und größten Pumpspeicherkraftwerke am Ortsrand von Goldisthal. Dies ist ein sehr schönes Beispiel für das harmonische Nebeneinander von Natur und Technik. Bereits 1970 begann man zur Zeit der DDR mit den ersten Arbeiten. Die Inbetriebnahme erfolgte aber erst 2003 unter der Regie des Konzerns Vattenfall Europe Generation AG. Allein die Wassermenge des Oberbeckens von 12 Mio. m³ reicht für acht Stunden Turbinen-Volllastbetrieb. Damit kann der Freistaat Thüringen für einen Tag mit Strom versorgt werden. Das faszinierende Volumen (18,9 Mio. m³) und die Ausbreitung des Unterbeckens lassen sich im malerischen Thüringer Wald auf einem 12 km langen Rundweg bewundern.
Das Unterbecken |
Das Oberbecken |
Bei beiden Wanderungen, die wieder unser Interesse für ausgiebige Touren mit der entsprechenden Ausrüstung weckten, fühlten wir uns nahezu alleine und vermißten die vielen Wanderer, die auf dem RENNSTEIG unterwegs sein sollten, nicht. Dagegen gab uns auch die Möglichkeit, Zeit für unsere innere Empfindungen und Eindrücke zu haben und diese auch zu Formulieren. Ein einzigartiger Gewinn in unserer hektischen Zeit!
Literatur:
REISEN in die Neuen Bundesländer
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