Sonntag, 9. November 2014

Die Karpfen-Aktion bei den Fischteichen von DERNEBURG

 

Mönche dürfen
während der Fastenzeit und an Freitagen kein Fleisch essen. Deshalb legten sie in der Nähe ihrer Klöster Fischteiche an. So geschah es es auch vor mehreren hundert Jahren beim ehemaligen Kloster Derneburg. Im Rahmen der Säkularisierung wurde das Kloster 1803 aufgelöst.

Treiben auf dem Fischteich
Im Jahre 1814 erhielt Ernst Graf zu Münster-Ledenburg (1766 bis 1837) für seine Verdienste beim Wiener Kongress für das Königreich Hannover das Klostergut Derneburg von Georg III. geschenkt. Unter diesem hatte er als Leiter der Deutschen Kanzlei in London gedient.
Die Begräbnispyramide
In Zusammenarbeit mit dem hannoverschen Hofbaumeister Georg Laves (1788 - 1864) liess er den Teetempel auf der Anhöhe und die Begräbnispyramide bauen. Diese baulichen und landschaftlichen Aktvitäten setzte sein Sohn Georg (1820 bis 1902) mit dem Hofbaumeister Georg Laves fort. Er wandelte die Klosteranlage in ein Schloss um, das unübersehbar über den Fischteichen auch heute noch zu erkennen ist.

Schloss Derneburg und die Fischteiche
In den Jahren 1830  bis 1839 entstand im Tal der Nette ein neuer Fischteich, der auch Mariensee genannt wird, sowie das Bootshaus am See, das sich dort immer noch befindet. 1881 wurden die Fischerhäuser gebaut, die heute leider leerstehen und beträchtliche Zerstörungen erfahren haben.

Der Mariensee im Herbst
Die vor Jahrhunderten von den Mönchen angelegten Fischteiche sind immer noch vorhanden und stellten ein Refugium für seltene Vogelarten, die Fischreiher und Komorane dar. In allen Fischteichen werden auch Karpfen gezüchtet.
Graureiher über dem Mariensee
Seit Jahren bin ich mit meiner Digitalkamera und meinem Fernglas unterwegs, um die Tiere zu beobachten und zu fotographieren. So entstanden mehrere Bildbände, die ich über AMAZON verlege.
Gedränge unter den Karpfen
Sehr überraschend konnte ich am Dienstag, den 14. Oktober 2014, beobachten, wie am Mariensee Karpfen in einer sehr aufwendigen Aktion eingefangen wurden. Bereits am Freitag, den 10. Oktober 2014 hatte ich festgestellt, dass das Wasser im Mariensee abgelassen wurde. Auf der gegenüberliegenden Seite des Auslaufes hatten sich über 10 Graureiher und Silberreiher versammelt. Durch den immer niedriger werdenden Wasserstand konnten sie leichter an ihre Beute gelangen.

Der abgelassene Mariensee
Es war reiner Zufall, dass ich den richtigen Zeitpunkt erwischte, denn im Jahr vorher wurde der See nicht abgelassen. Ich kam gegen 9 Uhr 30 vorbei und von den Karpfen war noch nicht viel zu sehen. Dies veränderte sich langsam mit dem absinkenden Wasserstand. Nach einer Dreiviertelstunde entstand am Auslauf ein fürchterliches Gedränge und auch bei den Fischfängern entstand eine gewisse Unruhe. Bilder "Karpfen-Aktion"
Das NDR-Kamerateam am Auslauf
Zwischen den Mitarbeitern des verantwortlichen Fischereimeister OTTO Langelsheim, turnte ein dreiköpfiges Kamerateam des NDR herum, und versuchte an die besten Bilder zu kommen. Irgendwann sollte unter der Reihe "Zug um Zug" beim NDR unter anderem über diese spannende Aktion berichtet werden.
Tanzender Schwan
In der Zwischenzeit war ich schon wieder mehrmals an den Fischteichen und konnte feststellen, dass der Mariensee nicht wieder aufgefüllt. Die anderen Fischteiche werden nach und nach abgelassen, um auch dort die Karpfen einzufangen. Am vergangenen Freitag, den 31. Oktober 2014, beobachtete auf dem Mühlenteich eine großere Gruppe wildgewordener Schwäne. Ich beobachte schon lange die Schwäne auf den Fischteichen. Ich habe so etwas nich nicht erlebt und gab diesem Ereignis den Namen:
                                                        "Das Theater der Schwäne"

Text und Bild: Klaus Metzger





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