Mittwoch, 15. Mai 2013

Mit dem Fahrrad entlang der WESER

 


Seit längerer Zeit hatten wir eine Radtour entlang der Weser geplant. Am April-Wochenende vom Samstag, den 20. bis Montag, den 22. war es soweit. Kurzfristig hatten wir auch zwei Übernachtungen in dem kleinen Ort Wehrden an der Weser organisiert.

Unsere Fahrräder waren schnell verstaut, denn unser OPEL Combo Tour ist ein vielseitiges Fahrzeug, in dem wir auch schon übernachtet haben. (Reisebericht "Timmendorfer Strand") Bei sehr schönem Wetter fuhren wir gegen 9 Uhr in Hildesheim los.

Unser OPEL Combo Tour am Wohldenberg
Die Gesamtstrecke von ca. 90 km führte uns über Holzminden, Höxter bis nach Beverungen. Unterwegs fuhren wir an Wehrden vorbei, wo wir unser Quartier reserviert hatten. Wir waren um 11 Uhr 30 an der Weser. Vorher kauften wir im Supermarkt Getränke und Lebensmittel ein, denn wir wollten uns an diesem Wochenende selbst versorgen.
Das Fährhaus


Der erste Eindruck von der Weser bei Beverungen war sehr entspannend. Intuitiv hatten wir als Parkplatz die Gegend am Fährhaus gewählt, wo sich auch die Dampferanlagestelle befindet. Meine zweite Frau, Jutta Hartmann-Metzger, betätigte sich erst einmal als Tierfotografin mit beachtenswerten Ergebnissen. (Bilder "Tierleben an der Weser")
Tierleben an der Weser


Wir unternahmen noch einen kleinen Spaziergang ins Zentrum von Beverungen. Dort befindet sich das Rathaus mit dem Renaissance-Giebel, der Michelisbrunnen, das Cordt-Holstein-Haus (1662). die katholische Barockkirche St. Johannes der Täufer (1698) und das Alte Fährhaus (17. Jhdt.). (Reisetipp "Stadtzentrum von Beverungen") Insbesondere in der kath. Pfarrkirche fanden wir sehr schöne Fotomotive. (Bilder "Beverungen")

Jutta machte mich darauf aufmerksam, dass wir uns an der Weser an der "Strasse der Orgelbauer" befinden würden. Die Orgelroute ist geprägt durch Kirchen mit den meist erhaltenen historischen Orgeln des 17. und 18. Jahrhunderts.  Diese Route beginnt in Höxter mit der Killani-Kirche und ist ca. 118 km lang.

Sie führt weiter über Corvey (Klosterabtei) mit der Weddemann-Orgel und nach Godelheim mit der Königin unter den Orgeln von Andreas Schneider. Dann geht es weiter nach Amelunxen mit einer Orgel aus dem Jahr 1681 und bis nach Beverungen mit der kath.Pfarrkirche (mit einer Orgel von Johann Möller aus dem 17. Jhdt.). In Wormeln befindet sich in der Klosterkirche eine Orgel von Wilhelm Schneider. Dies ist die östliche Route.
Katholische Pfarrkirche


Die westliche Route führt von Wormeln über Pechelsheim, Willebadessen, Neuenheerse, Brakel, Pombsen, Ovenhausen zurück nach Höxter. Alle Orgeln sind in der Tradition der westfälischen Orgelbauerfamilie Bader gebaut worden. Dieser Orgelbau hatte überregionale Bedeutung in der Zeit des Barocks und unterscheidet sich vom norddeutschen und französisch-rheinischen Orgelbaustil.
Dampferanlegestelle in Wehrden


Nach diesem Ausflug in den Orgelbau war es am Samstag gegen 13 Uhr 30 Zeit, in unser reserviertes Quartier nach Wehrden zu fahren. Deshalb legten wir die Strecke nach Höxter noch einmal kurz (ca. 5 km) zurück, um nach Wehrden zu gelangen. Die preiswerte Übernachtungsmöglichkeit in der Pension "Zum Mönchsgarten" (Pension "Zum Mönchsgarten") gefiel uns sehr gut. Der Ausblick von unserem Zimmer im 2. OG direkt auf die Weser war beeindruckend. Und diese Ruhe...! (Bilder "Wehrden")

Auch am Sonntag enttäuschte uns das Wetter wieder nicht, denn es war herrlicher Sonnenschein.  Also ideale Bedingungen für unsere geplante Radtour in Richtung Bad Karlshafen (stromaufwärts). Für die Getränke und das Regenzeug hatte ich meinen Rucksack dabei. Das Hinweisschild am Radweg R99 in Wehrden (am Startpunkt) zeigte die Entfernung nach Bad Karlshafen mit 17 km an.

Der erste Stopp war in dem bereits bekannten Beverungen, wo Jutta die Toilette bei der Touristinformation aufsuchte. Dann kamen wir auf der Radtour am stillgelegten Kerrnkraftwerk Würgassen vorbei. Kurz danach mußten wir auf die andere Weserseite, um nach Bad Karlshafen zu gelangen. Wir hatten die Wahl über die Brücke oder über die kleine Weser-Personenfähre (max. 10 Fahrgäste). Wir entschieden uns für die Letztere. (Reisetipp "Kleine Fähre")

Wir waren die einzigsten Fahrgäste, die mit den Rädern über die Weser von Herstelle über Würgassen gebracht wurden. Die Überfahrt kostete 1 Euro p. P. (mit Fahrrädern). Aus Freude über das Erlebnis gab Jutta dem Fährmann noch zusätzlich 5 Euro Trinkgeld. Von der gegenüberliegenden Seite (in Würgassen) hatte man einen schönen Eindruck von Herstelle, der ältesten Ortschaft im Stadtgebiet Beverungens. (Bilder "Kleine Fähre")
Klaus am Dreiländereck



Ganz in der Nähe war ein Felsen mit einer Tafel, die auf das Dreiländereck "Hessen/Niedersaschsen/Nordrhein-Westfalen" verwies. Wir kamen mit den Rädern an den 100 m hohen Hannoverschen Klippen (aus Sandstein) vorbei und konnten die imposante Plattform des "Weser-Skywalk" erkennen.

Jutta will noch nicht weiterfahren

Nun waren wir auch schon in Bad Karlshafen. Nach einer kuzen Pause fuhren wir am rechten Weserufer wieder zurück. Im Biergarten des "Yachthafens Dreiländereck" legten wir eine Rast ein, tranken ein erfrischendes Radler und verzehrten Bratkartoffeln mit Sauerfleisch. (Reisetipp "Yachthafen") Die Aussicht über den Yachthafen war sehr schön und man bekam ein erstes Gefühl vom kommenden Sommer. (Bilder "Yachthafen")

Über die Brücke bei Lauenförde fuhren wir zurück nach Beverungen und von dort über den linksseitigen Radweg R99 wieder zum Ausgangspunkt in Wehrden. Ohne größere Schwierigkeiten hatten Jutta und ich eine Strecke von 35 km absolviert. Wir erinnerten uns an unsere ersten Radtouren auf Föhr. Am Ende meines Bornholm-Berichtes (Bornholm) habe ich darüber und über unsere Touren in Österreich geschrieben.
Schloss Corvey


Am Montag (22. April 2013) war der Tag unserer Heimreise. Wir fuhren über Holzminden und kamen am Schloss Corvey vorbei. Dort waren wir erstmals vor ziemlich genau 16 Jahren (April 1997). Wir hatten uns am 20. Februar 1996 kennengelernt (siehe "Bornholm-Bericht") und danach fast alle Schlösser der näheren Umgebung besichtigt: Schloss Bückeburg (Schloss "Bückeburg"), Schloss Wolfenbüttel, Schloss Sanssouci (Schloss "Sanssouci") und Schloss Corvey. (Schloss "Corvey")  In meiner Empfehlung (Reisetipp "Schloss Corvey") bin ich die Geschichte des Schlosses eingegangen. Gegen 13 Uhr waren wir wieder wohlbehalten in Hildesheim.

Text und Fotos: Klaus Metzger

Literatur:
"Unterwegs mit dem AUTO"





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