Dienstag, 26. Mai 2020

Zwei Harzer Talsperren zu Corona-Zeiten (Söse- und Rappbodetalsperre)

Sösetalsperre

Nach 28 Tagen selbstauferlegter Quarantäne drängte es uns hinaus in die frische Luft und den herrlichen Sonnenschein. Bereits vor der Corona-Krise wollten wir unbedingt die Sösetalsperre bei Osterode besichtigen. Dies war also das Ziel unseres ersten Corona-Ausfluges.

Über die B243 gelangten wir relativ schnell nach Osterode am Harz (in 60 km Entfernung von Hildesheim). Auffallend war unterwegs der geringe Verkehr auf der Bundestrasse. Hinter Osterrode mußten wir in Richtung Goslar abbiegen und erreichten nach 10 km den großen Parkplatz der Sösetalsperre.

An der Sösetalsperre waren an diesem Karfreitag (10.04.2020) gegen 11 Uhr bei herrlichem Sonnenschein erstaunlich wenige Wanderer unterwegs. Den Sicherheitsabstand von 2 m konnte sehr gut eingehalten werden. Wir wanderten entlang dem südlichen Ufer der Sösetalsperre und fanden interessante Fotomotive Interessant waren auch die zahlreichen Informationstafeln entlang des Wanderweges. Wir waren an der Söstalsperre über 2 Stunden unterwegs und freuten uns wieder auf die Heimfahrt über die B243.

Überlaufbecken

Die Sösetalsperre wurde als erste Talsperre der Harzwasserwerke 1928 bis 1931 an der Söse gebaut und dient der Trinkwasserversorgung, dem Hochwasserschutz, der Niedrigwasseraufhöhung und der Stromerzeugung. Der Bau der Talsperre kostete damals 14,7 Millionen Reichsmark. Betreiber sind die Harzwasserwerke. 1933 begann der Bau einer Fernwasserleitung von der Sösetalsperre, deren nördlicher Ast bis Bremen reicht. Heute werden eher Städte und Kommunen im Raum Hildesheim und Hannover versorgt. Seit 1980 erhält auch die Stadt Göttingen Trinkwasser aus der Talsperre.

Damm der Sösetalsperre

Der Staudamm ist ein Erddamm mit einem mittigen Betonkern und Lehmdichtung. Das Wasserkaftwer, das zur Abdeckung von Spitzenlasten dient, hat eine Leistung von 1,44 MW und ein jährliches Arbeitsvermögen von 3,10 GWh. Die Hochwasserentlastungsanlage (Überlauf) ist am südlichen Übergang vom Damm zum Hang platziert.

Rappbodetalsperre

Der zweite Corona-Ausflug (am 3.5.2020) zur Rappbodetalsperre wäre beinahe zu einem finanziellen Fiasko geworden. Wir hatten dieses Reiseziel ausgewählt, da wir uns für die Hängebrücke bei Elbingerode interessierten. Nach einigen Schwierigkeiten (es gibt zwei Elbingerode - bei Herzberg und im Ostharz) kamen wir zu einem großen Parkplatz und ich löste fälschlicherweise einen Parkschein für ein Motorrad und einer Dauer von 4 h..

Später erfuhren wir von einer Mitatbeiterin des Grenzmuseums in Sorge, dass am Vormittag (wir kamen gegen 13 Uhr an) auf diesem Parkplatz die Polizei strenge Kontrollen durchgeführt hat. Sie überprüften die Nummerschilder und ihre Bekannte aus Braunlage (Niedersachsen) musste ein Bußgeld von 250,- € bezahlen, da sie unerlaubterweise in das gesperrte Sachsen-Anhalt gefahren ist.

Hängebrücke

Genau dies hätte uns auch passieren können, denn wir waren uns garnicht darüber im klaren, dass die Rappbodetalsperre in Sachsen-Anhalt lag. Wir fuhren über Osterrode an Braunlage vorbei, um zur Talsperre zu gelangen. Das Wetter war nicht so optimal wir beim ersten Ausflug und haben trotzdem die Hängebrücke gefunden, die allerdings gesperrt war. Nun wissen wir, wo sie sich befindet und wir werden nach dem Ende der Corona-Sperren wiederkommen.

Staudamm

Die Rappbode-Talsperre oder Rappbodetalsperre ist eine 1952 bis 1959 errichtete, aus Talsperre, Wasserwerk Wasserkraftwerk und Stausee bestehende Stauanlage im Harz, die besonders im Stadtgebiet von Oberharz am Brocken im Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt liegt.

Ihre maximal 106,0 Meter hohe Staumauer, die höchste Deutschlands, staut besonders die Rappbode und deren Zufluss Hassel zum etwa 3,9 Quadratkilometer (km²) großen Rappbodestausee auf, der mit 109,08 oder, anderen Angaben zufolge, 113 Mio. Kubikmetern (m³) der volumenmäßig größte Harzstausee ist. Die Rappbode-Talsperre zählt mit der Großen Dhünntalsperre zu den beiden größten Trinkwassertalsperren Deutschlands.

Die Rappbode-Talsperre bildet mit weiteren Tal- und Vorsperren sowie Rückhaltebecken das Rappbode-Talsperrensystem zum Hochwasserschutz im Ostharz, wobei sie die unterhalb ihrer Staumauer besonders an der Rappbode gelegenen Ortschaften schützt und zudem der Trinkwasser- und Stromversorgung vieler naher Ortschaften dient.



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