Dienstag, 31. Juli 2018

MADEIRA - die Blumeninsel mit Schattenseiten

Der Lidofelsen vor dem LIDO-Bad von Funchal
Mehrere Recherchen vor Antritt der Reise nach Madeira wiesen uns auf bekannte Persönlichkeiten hin, die auf dieser portugiesischen Blumeninsel Ferienaufenthalte verbracht oder dort längere Zeit gelebt haben: Die erste lange Reise, die Kaiserin Sisi unternahm, diente ihrer angeschlagenen Gesundheit. Ein Lungenspezialist empfahl ihr einen Kuraufenthalt am Meer. Im Winter 1860 reiste sie auf die Atlantikinsel Madeira, um ihren Husten auszukurieren.

Von 29. November 1860 bis zum 28. April 1861 und mehr als zwei Jahrzehnte später noch einmal vom 23.12.1893 bis zum 4. Februar 1894 lebte sie auf Madeira.. Beim ersten Mal residierte Kaiserin Sisi in der Quinta Vigia, an deren Stelle heute das Casino-Park Hotel steht und in dessen Nähe eine lebensgroße Sisi-Statue an die legendäre Kaiserin erinnert. Zu einem ihrer Lieblingsorte wurde allerdings die Insel Korfu, auf der sie sich einen Palast, das sogenannte Achilleion, bauen ließ.

Denkmal Kaiserin Sisi auf Madeira
Die Habsburger-Kaiserin war nicht die einzige berühmte Angehörige der österreichischen Krone, die zu Madeira eine besondere Verbindung hatte. Im Museum Vicentes finden sich auch Fotos von Kaiser Karl I., der ab 1921 auf Madeira im Exil weilte, nachdem er in Folge des 1. Weltkrieges abgedankt hatte. Kaiser Karl, der 1994 vom Papst selig gesprochen wurde, starb im Jahr 1922 an einer Lungenentzündung in der Quinta do Monte, in die er gezogen war, als er sich das luxuriöse Reid's Palace Hotel nicht mehr leisten konnte. Karls Leichnam wurde in der Kirche ‘Nossa Senhora do Monte’ beigesetzt.

Noch ein anderer Madeira-Gast interessierte mich besonders: Winston Churchill. Bereits in Neuseeland (1985 und 1991) wurde ich im War Imperial Museum von Auckland an die grausame  Schlacht auf der türkischen Halbinsel Gallipoli bei den Dardanellen) im 1. Weltkrieg erinnert. Als Erster Lord der Admiralität betrieb Churchill ab 1911 die Modernisierung der Royal Navy, Er musste wegen der ihm zur Last gelegten Niederlage bei Gallipoli 1915 zurücktreten.

Während unserer Südafrika-Reise 2015 konnten wir die abenteuerlichen Plätze besichtigen, die Winston Churchill im Zweiten Burenkrieg (1899 bis 1902)  als Kriegsberichterstatter der Morning Post erlebte. Sehr detailliert sind seine Erlebnisse während des Burenkrieges in dem empfehlenswerten Buch Tod am Kap beschrieben.

Gartenalage des Reid's Palace Hotels
Das Reid's Palace Hotel (in dem sich zeitweise - 1921 - der letzte  Habsburger Kaiser, Karl I  aufhielt) sendete eine Einladung an Winston Churchill im Sommer 1949, um seine Neueröffnung nach dem 2. Weltkrieg gebührend zu feiern. Winston Churchill erreichte die Insel am 1. Januar 1950 an Bord des Schiffes Durban Castle. Er wurde begleitet von seiner Frau, seiner ältesten Tochter, zwei Sekretärinnen, einem persönlichen Diener, einem Leibwächter und noch vom Oberst Frederick Deakin, der ihm beim Schreiben seiner Memoiren unterstützte.

Am 8. Januar 1950 fuhr er in einem Rolls Royce der Familie Leacock nach Câmara de Lobos, sieben Kilometer westlich von Funchal. An einem zurückgezogenen Ort, am Eingang der Kleinstadt, baute er seine Staffellei und seine Leinwand auf, setzte sich und malte die Bucht und die Insel. Der Fotograf Raul Perestrelo hielt diesen Augenblick für die Ewigkeit fest und heutzutage wird dieser Ort als Aussichtspunkt Winston Churchill bezeichnet.

Da ich wußte, dass Winston Churchill auf Madeira 1950 zwölf schöne Urlaubstage im Reid's Palace Hotel übernachtet hatte, wollte ich diesen Platz kennenlernen, was mir aber nur heimlich gelang. Deshalb ist auch verständlich, dass ich mich auf den Fluren des menschenleeren Hotels verirrt habe. Aber meine Aktion hat sich gelohnt.

Um zu begreifen, was sich auf der berühmten Blumeninsel in den Jahren seit Kaiserin Sisi und Winston Chruchill verändert hat, ist natürlich eine Woche in der Hauptferienzeit ausreichend. Auffallend ist der unbeschreibliche Verkehr (Autos und Busse) rund um die Haupstadt Funchal. Lärm und Gestank sind die Konsequenzen und von einem Luftkurort zur Heilung der Bronchitis (wie es Kaiserin Sisi  wünschte) kann heutzutage nicht mehr die Rede sein. 

Der schlimme Verkehrslärm verfolgte uns bis in unser Hotel Baia Azul. Gottseidank war unser Zimmer 1111 im 11. Stock auf der Seeseite. Wir hörten von Gästen, die auf der Strassenseite ihr Zimmer hatten und deshalb wegen des Lärms die Fenster nicht öffnen konnten. 

Liegen am flachen Swimmingpool
Von der vielgelobten Blumeninsel war in der sehr begrenzten Gartenanlage des Hotels mit dem flachen Swimmingpool nicht allzuviel zu sehen. Wir fühlten uns wie "Massenvieh" behandelt, die um ihren Liegestuhl jeden Morgen kämpfen mussten. Leider gab es wegen der Felsenküste auch keinen direkten Zugang zum Meer (man konnte es leider nur sehen und davon träumen, wie schön es wäre, darin zu schwimmen). Eine Ausnahme machte der Club Natal für den allerdings eine Clubgebühr von 43.- Euro p. P. fällig gewesen wäre.
 
Die Bademöglichkeiten des Club Natal

Ein wahres Blumenparadies entdeckte ich im Garten des Reid's Palace Hotels. Dort konnte man sich wirklich entspannen und die "Seele baumeln lassen". Vielleicht hat Winston Chrurchill die Gelegenheit auch genutzt, diese Stiimmung auf seinen Gemälden festzuhalten?

Die Summe all dieser negativen Eindrücke (auch das morgendliche Frühstück und das langweilige Abendessen zählen dazu) veranlassten uns, dem Hotel Baia Azul nur 3 Sterne zu vergeben und mit dem Prädikat "nicht empfehlenswert" zu versehen. Ich muss allerdings zugeben: Letzteres ist mir etwas schwergefallen. Vielleicht war ich durch die zahlreichen 6-Sterne-Bewertungen irritiert, denn wir haben auf unseren zahlreichen Reisen (mit über 69 Hotelbewertungen) schon sehr viel reizvollere Hotels, wie z.B. das Crystal Springs Zypern erlebt.

Als bemerkenswert empfanden wir die zahlreichen Busverbindungen, die von der Haltestelle oberhalb des Hotels in verschiedene Richtungen auf der Insel fuhren. Mit der Buslinie 48 gelangten wir für insgesamt 8,- Euro auf den Monte. (550 m Höhe). Da der Bus an zahlreichen Stellen in Funchal stoppte, dauerte die Fahrt über eine Dreiviertelstunde und dabei konnten wir auch die Einheimischen beobachten, für die der Bus manchmal das einzige  Transportmittel auf der bergigen Insel bedeutet.
Denkmal Karl I. von Österreich
Über die Grabstätte des letzten Habsburger Kaisers Karl I.in der Kirche ‘Nossa Senhora do Monte’ habe ich bereits geschrieben. Wir bedauern sehr, dass er seinen Platz nicht neben Kaiser Franz-Josef in der Kaisergruft in seiner Heimat in Wien gefunden hat.  Beim Verlassen der Kirche hatte man einen sehr schönen Ausblick auf den Hafen von Funchal. 

Korbholzschlitten und Modell eines bunten Bauernhauses
Hier gibt es auch eine besondere Attraktion: die Abfahrt vom Monte mit dem Korbschlitten hinunter zu Madeiras Hauptstadt Funchal. Die ersten Korbschlitten, die „Carros de Cesto“, wurden Mitte des 19. Jahrhunderts als schnelles Transportmittel für die Bewohner Montes eingeführt und waren damit die ersten öffentlichen Verkehrsmittel auf Madeira. Erst die Briten, die die Korbschlitten „Toboggan“ nannten, machten aus der vergnüglichen Fahrt gegen Ende des 19. Jahrhunderts eine Attraktion für Touristen. Heutzutage gehört eine Fahrt im Korbschlitten zu einer der bekanntesten Aktivitäten auf der Insel und bietet Spaß für die gesamte Familie.

Die Korbschlittenfahrten starten unterhalb der Wallfahrtskirche ‚Nossa Senhora do Monte’, dem Wahrzeichen der Stadt. Von hier aus beginnt die etwa 2 Kilometer lange abenteuerliche, aber sehr sichere, Fahrt in den altmodischen Korbschlitten, in denen jeweils zwei Fahrgäste Platz finden. Gesteuert werden die Schlitten traditionell von zwei weiß gekleideten Männern mit Strohhüten, den „Carreiros“. Teilweise werden die 70 kg schweren Korbschlitten geschoben, dann auch mit Hilfe von Seilen gezogen oder es werden eingefettete Lappen unter die Kufen geschoben, um auf den Asphaltstraßen mehr Schwung zu bekommen.

Carreiros auf dem Weg zum Startpunkt
Auf den engen, kurvigen und teils auch von Autos befahrenen Straßen kann dabei eine Maximalgeschwindigkeit von 48 km/h erreicht werden. Ein Fuß des „Carreiros“ bleibt stets auf den Kufen, der andere wird zum Lenken, Beschleunigen oder Abbremsen genutzt. Nach etwa 10 Minuten endet die Fahrt in Funchal. Wir haben an einer Abfahrt nicht teilgenommen, da wir mit unserem Bus der Linie 48 zu unserem Hotel zurückwollten. Während der Wartezeit konnten wir immerwieder Gruppen von Carreiros beobachten, die ohne Korbschlitten (diese wurden mit einem LKW transportiert) zum Ausgangspunkt unterwegs waren.

Einen ganz anderen, weniger hektischen Eindruck gewann ich (Jutta konnte wegen einer vorübergehenden Erkältung nicht teilnehmen) während der ganztägigen Bustour über den östlichen Teil der Insel Madeira. Wir waren nur 10 Teilnehmer (deshalb mit einem Kleinbus unterwegs). und unser geschickter Busfahrer Marco gleichzeitig unser Reiseleiter. Unser erstes Ziel war Machico, wo noch eine dreiköpfige Familie zustieg.

Stützen der Landebahn des Flughafenss Madeira
Unterwegs fuhren wir an den Säulen vorbei, mit denen die verlängerte Landebahn des Flughafens von Madeira abgestützt wurde.Der Flughafen wurde 1964 unter dem Namen Aeroporto de Santa Catarina eröffnet und besaß anfänglich eine nur 1600 Meter lange Start- und Landebahn. Seit den frühen 1970er Jahren war ein Ausbau des Flughafens geplant, mit dem aber erst im Jahr 1982 begonnen wurde. Die um 200 Meter verlängerte Start- und Landebahn wurde 1985, ein Jahr vor dem Abschluss der übrigen Baumaßnahmen, in Betrieb genommen.

Landebahn des Flughafens Madeira
Früher war der Anflug auf den Flughafen schwierig und gefürchtet, da er sich direkt am Hang der Steilküste befindet und die Bahn mit 1800 Metern (ab 1985) weiterhin relativ kurz war. Am 15. September 2000 wurde die auf 2777 Meter verlängerte neue Start- und Landebahn eröffnet, auf der nun alle Flugzeugtypen landen können. Die Bahnverlängerung wurde über eine Bucht mit einem aufwändigen Stützenbauwerk von 1020 Metern Länge und 180 Metern Breite für 520 Mio. Euro realisiert. Die dabei verbauten 3 Meter dicken Betonpfeiler sind bis zu 120 Meter lang, davon bis zu 59 Meter oberirdisch, der Rest ist unterirdisch oder im Meeresgrund verankert.

TUI-Flugzeug beim Landeanflug
Aufgrund der unmittelbaren Lage an einem Steilküstenhang und dadurch auftretender möglicher Windscherung durch Fallwinde zählt der Flughafen nach wie vor zu den schwierig anzufliegenden Flughäfen, zumal ein Instrumentenlandesystem fehlt und beim Anflug aus Südwest geländebedingt in der Endphase eine enge Rechtskurve geflogen werden muss. Deshalb dürfen Landungen nur von Flugkapitänen nach Spezialeinweisung durchgeführt werden. Genau diese Form von Anflug haben wir erlebt. Ich hatte das Gefühl, der rechte Flügel würde in die See eintauchen. Auf der gesamten Rundreise über den östlichen Teil der Insel hatten wir Gelegenheit, zahlreiche Flugzeuge beim Anflug zu fotografieren (Planespotting).

Der Sandstrand von Machico
Die erste Station unserer Rundreise über den östlichen Teil von Madeira war Machico, nachdem wir bei Santa Cruz unter der Landepiste des Flughafens von Madeira hindurchgefahren waren.. Als besondere Attraktion gibt es dort einen Sandstrand. Der Sand wurde von Marokko angeliefert. Wir hielten in der Nähe des Hafens und hatten Gelegenheit für schöne Fotomotive. Von Machico ging die Fahrt weiter zum Pico do Facho.(516 m Höhe). Vom Pico do Facho  hat man einen ausgezeichnerten Blick auf den Flughafen Madeira und die landenden und startenden Flugzeuge.Von dort genossen wir auch den herrlichen Ausblick auf Machico. Wir erreichren den Berg über den Badeort Machico und fuhren nach dort wieder im Rahmen unser Inseltour (Ost-Teil) zurück.

Der Sandstrand von Machico
  
Der bunte Fischereihafen von Canical mit seinem spannenden Treiben war als nächste Station unserer Rundreise von großem Interesse. Auch hier flogen die Verkehrsmaschinen in relativ geringer Höhe zur Landung auf dem Flughafen Madeira vorbei. Neben dem Fischereihafen liegt der Containerhafen von Madeira. Dort kommen die Güter von Lissabon per Schiff an und werden über die gesamte Insel verteilt. Canical war bis 1981 das Zentrum des Walfangs auf Madeira. Von dieser Zeit berichtet das interessante Walfang-Museum. 

                                                             Benjamin Moreno


                                                     Der Vater von Benjamin Moreno als Walfänger


                                                                Die Fischer von Canical beim Walfischfang

In einer kleinen Holzhütte am Strand entdeckte ich zahlreiche Aufnahmen aus der Zeit des Walfanges und kam dort mit Benjamin Moreno ins Gespräch, dessen Vater noch zu den Walfängern gehörte. Die Verbindung zu den Walfischen rieß nie ab. 1956 kam der amerikanische Regisseur John Houston nach Canical, um einige Szenen seines Films "Moby Dick" mit Gregory Peck in der Hauptrolle zu drehen.
                                                       Fischkutter im Hafen von Canical

Aber auch heute noch finden sich zahlreiche Hinweise auf die Fischereitätigkeit im Hafen von Canical. Es sind die großen, bunten Boote, die für den Thunfischfang geeignet sind.. Dem sehr viel schwierigen und gefährlichen Fang der Walfische mit sehr kleinen Booten ist das Marmor-Denkmal im Zentrum gewidmet.

                                                               Denkmal der tapferen Fischer                                                                
Ponta de Sao Lourenco ist der östlichste Teil der Insel Madeira. Von dort kann man den nördlichen, östlichen und südlichen Teil der Insel sehen. Bei kleinem Wetter erkennt man auch die Insel Porto Santo, auf der Columbus vor seiner Entdeckung Amerikas (1492) zeitweise gelebt hat. Bemerkenswert war der Blumenstand mit den wunderschönen, einheimischen Blüten. Auf unserem Parkplatz befand sich auch ein Grillplatz aus Lavagestein.   Die Landschaft ist sehr karg und zeugt von dem vulkanischen Ursprung, auf die auch die fehlende Vegetation hinweist.

                                                    Die Felsenküste bei Ponta de Sao Lourenco                                          

Der  weitere Weg über den östlichen Tei der Insel Madeira führte durch eine sehr gebirgige Landschaft über Faial nach Santana. Interessant war der Blick von oben auf Faial, das in einem Kessel liegt. Als besondere Attraktion der Insel Madeira gelten die bunten Bauernhäuser mit den Strohdächern, die insbesondere in Santana zu finden sind.

                                                                        Buntes Bauernhaus von Santana

Die armen Bauern konnten ihre kleinen Häuser nur mit dem Material bauen, das sie auf der Insel vorfanden: Stroh, Steine und Holz. Sehr geschickt gestalteten sie ihre bunten Wohnungen. Heutzutage sind ihre Hauser nur noch vereinzelt unter den normalen Bauten zu erkennen. Dabei hilft zur Orientierung das typische Strohdach.

                                                                           Forellenzucht Ribeiro Frio

Auf dem Weg von Santana zu dem Pico Arieiro (1818 m Höhe) kamen wir an an der Forellenzucht von Ribeira Frio (800 m Höhe) vorbei. Diese beliefert auch das benachbarte Restaurant Ribeiro Frio. Der Pico de Arieiro (1818 m) ist der dritthöchste Berg auf der Insel  Madeira. Man kann ihn bis zur Bergspitze mit dem Auto befahren. Für die Aussicht ist die Wolkensituation entscheidend. Wir hatten Glück: Die Wolkenfront löste sich auf und wir genossen die ausgezeichnete Sicht (auch in das Tal der Nonnen - Curral das Fretas).

                                                                               Radarkuppel auf dem Pico de Arieiro

Wir besuchten  am Nachmittag das eindrucksvolle Monument Terreiro da Luta, das in 800 Höhe oberhalb vom  Monte bei Funchal liegt.  Das Denkmal war leider in Nebel gehüllt, als wir auf der letzten Station unserer Rundreise über den östlichen Teil von Madeira dort ankamen. Das Monument wurde 1927 zu Ehren der Jungfrau des Friedens mit Spenden der Bevölkerung errichtet. Es geht auf ein Ereignis im Jahr 1917 zurück, als deutsche U-Boote Funchal beschossen. Die Gebete der Einheimischen sollen dafür gesorgt haben, dass das feindliche Feuer eingestellt wurde. 



Gegen !7 Uhr kamen wir von der spannenden und eindruckvollen Rundreise über den östlichen Teil der Insel Madeira wieder zurück. Bedauerlicherweise konnte Jutta wegen einer Erkältung, die sie aber fast auskuriert hatte, nicht teilnehmen. Meine zahlreichen Aufnahmen,die ich ihr mit meiner Kamera zeigte, waren deshalb nur eine Notlösung für sie, .

                                                                 Der Lidofesen vor der Küste von Funchal 

Leider gibt es bei Funchal keinen Strand, der in der Nähe unseres Hotels lag. Der LIDO Bade-Komplex ist auf der typischen Felsenküste gebaut und das schöne Bad wurde 2017 eröffnet. Künstlichen Sandstrand habe ich in Machico erlebt. Der aufgeschüttete Sand kam von Marokko.

Mit dem kostenlosen Shuttle-Bus fuhr ich am vorletzten Tag (27.6.18) unseres Aufenthaltes in die Nähe des Hafens und wanderte von dort zur Altstadt. Beim Rathaus besuchte ich die Kirche des Jesuitenkollegs und war dort von der künstlerischen Gestaltung des Kirchenraumes begeistert. Bei der Statue von Joao Goncalves Zarco (dem Entdecker Madeiras) bewunderte ich eine kleine Tanzgruppe


                                                              Folkloregruppe im Jardin Municipal von Funchal


Dann ging es weiter über die Avenida Arriaga zum Theater.. Beim Praca do Infante mit der Weltkugel entdeckte ich das Denkmal von Heinrich dem Seefahrer. Zum Abschluss besuchte ich den Santa Catarina Park. Auf meinem Spaziergang durch die Altstadt kam ich auch am Jardin Municipal vorbei. 

 
Simon Bolivar


Ich begegnete dem Denkmal von Simon Bolivar, dem Befreier (zusammen mit General San Martin) Südamerikas und der auf Madeira geboren ist. Beide erlebte ich hautnah während meiner Zeit in Südamerika (1972 bis 1976). Zufällig versammelte sich auf der Freilichtbühne eine bunte Truppe zu einer Entwicklungsveranstaltung der Stadt Funchal.

                                                      Der "Mercado de Labradores" von Funchal

Ich liebe Markthallen, wie z.b den Mercado Central in Cadiz oder den Han Market in Da Nang: Deshalb war ich in diesem Markt "Mercoado de Labradores" (im Zentrum von Funchal) über die Vielzahl der verschiedenen Früchte (die ich alle probieren durfte) überrascht und freute mich über die charakteristischen Blumen, die ich bereits bei meinen Ausflügen kennengelernt habe. Interessant war die Begegnung mit den schwarzen Degenfischen, die in großer Tiefe gefangen werden. Und so konnte ich noch einmal bemerkenswerte Informationen für meinen MADEIRA-Bericht sammeln.


Nachtrag:
Aufgrund der Probleme, die wir mit dem Hotel "Baia Azul" in Funchal hatten, schrieb ich am 15. August 2018 eine e-mail an den Geschäftsführer des Reiseveranstalters SCHAUINSLAND Reisen:

Sehr geehrter Herr Kassner,
bisher sind wir gerne mit Schauinsland gereist ( wie z.B. letztes Jahr nach Zypern ).
Deshalb hat uns unser diesjähriger Madeira-Urlaub



so enttäuscht!
Im Nachhinein sind wir sehr verwundert, wieviele unkritische Bewertungen (6 Sterne!) unser Hotel Baia Azul bei holidaycheck von Urlaubern (ohne Profilfoto und Bildern vom Hotel) bekommen hat, die bisher nur eine Hotelbwertung abgegeben haben (bei uns sind es bereits 69). Hier schaut etwas nicht zu stimmen (siehe unsere Gesamtbewertung: Nicht empfehlenswert!).

Herrzliche Grüsse

Jutta Hartmann-Metzger und Klaus Metzger 
Nach einer Woche kam folgendes Antwortschreiben:





Unsere Beschwerden wurden also mit einem Gutschein über 30,- Euro abgehandelt (den wir aller Voraussicht nach nicht einlösen werden). Dabei ging es uns garnicht um eine Entschädigung. In einem derartigen Fälle hatten wir in Zusammenarbeit mit FAIRPLANE einen Bertrag in einer ganz anderen Größenordnung ausgehandelt, der an uns auch ausgezahlt wurde.

Ich wundere mich immer noch über die Position unseres Reisevermittlers HolidayCheck, für den wir seit über12 Jahren Hotelbewertungen schreiben. Diese haben offensichtlich ein großes Interesse, unkritische Bewertungen mit 6 Sternen - ohne Profil- und Hotelfotos - zu veröffentlichen. Auffallend sind auch die zahlreichen Erstbeiträge (wir können 69 Bewertungen nachweisen).

Durch die Probleme an den Flughäfen und mit den Billigfliegern haben wir die Lust an Pauschalreisen verloren - zumal diese Reisen - trotz Billigflieger - immer teurer werden.
Wir kalkulieren bereits mit 300,- Euro pro Tag. Das können wir preiswerter, entspannter und abwechslungsreicher mit unserem eigenen PKW in Deutschland und den angrenzenden Ländern haben. 

Gewissermaßen als Bilanz der vielen Reisen, die ich in den vergangenen 40 Jahren - teilweise mit meiner Frau Jutta Hartmann-Metzger - unternommen habe, stelle ich z.Zt. ein Buch mit dem Titel "Schöne INSEL-Erlebnisse" zusammen:


Es sind über 20 Inseln, die zu wunderschönen Abenteuern einluden. Leider ist die letzte, besuchte Insel MADEIRA ein Negativbeispiel. Kürzlich las ich ein Buch mit dem Titel "Die GUSTLOFF-Katastrophe" von Heinz Schön (einem Überlebenden). Mein Sohn Jochen hat es mir geschenkt, denn er wußte. dass meine Mutter mit mir auf der Flucht vor den Russen von Danzig aus mit der GUSTLOFF in den Westen flüchten wollten. Gottseidank bekamen wir keinen Platz und das kleine Begleitschiff TANGA war später unsere Rettung. Was ich aber sagen wollte: Die erste Auslandsreise des damaligen Kreuzfahrtsschiffes GUSTLOFF ging 1938 nach MADEIRA. Von diesem Zauber versucht MADEIRA immer noch zu leben! Wir hatten den Zauber leider nicht gefunden und wurden enttäuscht.

Ergänzende Informationen:
Ich beschäftige mich immer noch mit den unglaublichen Verhältnissen auf Madeira und meine nun eine Erklärung gefunden zu haben: Diese Insel ist ein regelrechtes Steuerparadies. Dort investieren die Anleger ihr Geld, um gewissermaßen steuerfrei, eine möghlichst hohe Rendite zu erreichen. Genau das war mein Eindruck vom Baia Azul und wurde verschiedentlich von andern Urlaubern in ihren Hotelbwertungen so ausgedrückt.





 

4 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Lieber Klaus Metzger,

Schade das Sie mit dem Hotel nicht gerade den Glücksgriff gemacht haben. Aber ein bisschen unfair sind Sie schon. Wenn Sie sich ausgiebig über die Insel informiert hätten, wäre Ihnen bewusst gewesen das es dort keine Strände gibt. Außerdem hätten Sie sich viel mehr mit den Wanderwegen beschäftigen müssen. Dann hätten Sie auch von einer Blumeninsel geredet. Ich selbst bin schon oft dort gewesen und habe die Natur und Levadas sehr genossen.

Mit freundlichen Grüßen
Uwe Mudersbach

Klaus Metzger hat gesagt…

Hallo Uwe,
vielen Dank für Deinen interessanten Kommentar.
Wir sind leider von falschen Voraussetzungen ausgegangen und wurden deshalb enttäuscht. Wir lieben die griechischen Inseln und dort herrschen völlig andere Verhältnisse:
https://rentner-billigerdereiseb.blogspot.com/2014/12/griechenland-landschaft-und-kultur-im.html
Wir haben daraus gelernt.

Herzliche Grüsse

Klaus Metzger
Unsere Reisebücher: https://www.amazon.de/Klaus-Metzger/e/B00H71SBGU/ref=dp_byline_cont_book_1

Anonym hat gesagt…

Wir waren die letzten 3 Wochen auf Madeira (davon 4 Tage auf Porto Santo). Wir sind total begeistert, übernachtet hatten wir in Ferienwohnungen, was wir nur empfehlen können. Grandioser Aussicht und absolute Stille einfach nur Traumhaft. Die Leute sind sehr nett und hilfsbereit.

Baden in Madeira ist in Naturpools möglich, ansonsten gibt es fast nur Steinstrände. Hier kann mal auf jeden Fall Porto Santo empfehlen. Kilometerlanger Sandstrand und das nur 2 1/2 Stunden mit der Fähre entfernt. Nur Unterkünfte sind hier leider etwas rar.

Anonym hat gesagt…

Natürlich gibt es herrliche Sandstränfde auf der Nachbarinsel von Madeira. Wir degegen mußten uns mit einem flachen Swimmingpool zufrieden geben. Und für den Swimmingpool unterhalb hätten wir Mitglied werden müssen (Clubgebühr 43,. Euro p.P.)