Landesgartenschau 2018 in Bad Iburg |
"Die Bischofstochter von Schloss Iburg"
Sophie Charlotte |
Eingang zum Schloss Iburg |
Modell Schloss Iburg im Museum |
Schloss Iburg oberhalb der Landesgartenschau 2018 |
Eindrücke im Rittersaal |
Dem Fürstbischof Ernst August I. reichten im Laufe der Jahre die Räumlichkeiten der Iburg nicht aus. Er wollte zudem die Unabhängigkeit der Stadt Osnabrück einschränken und beschloss deswegen, dort einen Neubau zu errichten. 1673 bezog die fürstbischöfliche Familie das Schloss Osnabrück. Damit endete die Ära der Bischöfe von Osnabrück in Schloss Iburg.
Wir hatten auch die Gelegenheit, die katholische St.-Clemens-Kirche zu besichtigen. Die dreischiffige Halle mit Querhaus und rechteckigem Chor, geht auf Bischof Benno II. zurück, der hier auch sein Grab fand. Die heutige Kirchenform stammt aus dem 13. Jahrhundert. Eine barocke Einrichtung erhielt die Kirche in der Bauzeit des westfälischen Barockbaumeisters Johann Conrad Schlaun. Sie wurde jedoch zum großen Teil 1890 zu Gunsten der Neugotik aufgegeben.
Altar der St. Clemenskirche |
Im Bergfried, dem sogenannten Bennoturm, wurden 1534 Angehörige des Täuferreichs von Münster gefangen gehalten. Der Täufer Johann Bockelson, genannt Jan van Leiden, schickte im Oktober 1534 von Münster 27 Prädikanten als Apostel aus, darunter auch sechs nach Osnabrück. Der Rat der Stadt ließ alle sechs am 15. Oktober festnehmen. Es waren die beiden Niederländer Dionysius Vinne aus Diest und Peter Kueper aus Sneek, der Borkener Schulmeister Heinrich Graes, der Münsteraner Fleischhauer Johann Boentorp, Johann Scheffer aus Freckenhorst und Paul Schwering. Sie wurden nach Iburg gebracht, wo sie am 18. oder 19. Oktober 1534 eintrafen.
Bennoturm |
Verurteilung der Münsteraner Wiedertäufer |
Käfige der toten Wiedertäufer in Münster |
Nach der Säkularisation waren das Fürstbistum Osnabrück und Schloss Iburg mit dem Kloster endgültig an das Welfenhaus gegangen. 1866 wurde Hannover preußische Provinz, womit auch Schloss Iburg preußisch wurde. Schloss Iburg ist jetzt im Besitz des Landes Niedersachsen und wird von verschiedenen Behörden genutzt.
Der Aussichtsturm der Landesgartenschau |
Die
Planer der Landesgartenschau Bad Iburg haben der 11.500-Einwohner-Stadt
vor den Toren Osnabrücks eine Schönheitskur verordnet. Sie wollen die
Grünflächen und Parks schick machen, Wege erneuern, Bänke aufstellen –
und einen Bach renaturieren. Die Landesregierung findet den Plan super
und vergab die Landesgartenschau 2018 nach Bad Iburg.
Noch im März sah es so aus, als
scheitere das Projekt trotzdem, denn der Stadtrat strich die ersten
Mittel für die Landesgartenschau aus dem städtischen Haushaltsplan.Doch
jetzt könnte alles wieder anders werden, denn es wird ein Bürgerbegehren
für die Landesgartenschau geben.
Die grüne
Bürgermeisterin Annette Niermann will das Projekt. Ihr Ziel ist es, die
Stadt zu einem modernen Tourismus- und Gesundheitsstandort zu
entwickeln. Für Niermann und andere Befürworter ist die
Landesgartenschau also vor allem Vehikel, um besser an die Fördergelder
zu kommen.
Ihr
wichtigster Gegenspieler in der Stadt ist der CDU-Fraktionschef Ludwig
Fischer. Er hat gemeinsam mit den Stimmen einiger Grünen im Rat den
Geldhahn für das Projekt abgedreht. Er argumentiert mit der
Haushaltslage. Die Stadt habe zu wenig Geld und zu viele Schulden für
eine Landesgartenschau. „Schulen, Kitas, Krippe und die Infrastruktur
haben absoluten Vorrang“, sagt Fischer. Wenn dann noch Geld übrig sei,
solle die Stadt lieber Schulden abbauen.Eine durchgeführte Bürgerbefragung führte später zu dem Wunsch, die Landesgartenschau 2018 doch in Bad Iburg zu veranstalten.Es entstanden somit Zwänge, die wir bei dem Besuch der Veranstaltung sehr leicht erkennen konnten:
Nur in Verbindung mit dem Besuch des imposanten Schlosses Iburg fanden wir die Landesgartenschau 2018 interessant. Wir empfanden die Gestaltung um den Charlottensee sehr begrenzt und das Schmetterlingshaus wenig ideenreich, Die Beete waren nicht allzu liebevoll arrangiert. Eindrucksvoll waren aber die verschiedenen Trachtengruppen aus Niedersachsen, die sich zum Treffen im Gelände versammelt hatten.
Gerade zum Thema "Schmettlingshaus" hatten wir beim Besuch der Insel Mainau unseres Aufenthaltes 2015 im Kloster Hegne unvergleichliche Erfahrungen gemacht. Beim "Blumenschauen" in der Halle fiel uns auf, dass es sich wohl um eine Sponsorenveranstaltung halten müsste.
Meine Frau, Jutta Hartmann-Metzger, und ich schreiben Reisebücher. Zur Zeit arbeiten wir am Buch "Sehenswürdigkeiten im schönen NIEDERSACHSEN". Nach reiflicher Überlegung werden wir auch diesen Beitrag übernehmen, denn am 14. Oktober 2018 geht diese Landesgartenschau zu Ende - aber das sehr empfehlenswerte Schloss Iburg wird als touristische Attraktion bleiben.
Literatur:
Sehenswürdigkeiten in NIEDERSACHSEN
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