Montag, 22. Januar 2018

Eindrucksvolle KLÖSTER und schöne STRÄNDE auf ZYPERN

Kloster Ayia Napa auf Zypern

Seit unserem Besuch der Sonneninsel RHODOS im Jahre 2001 haben wir uns auch für andere griechische Inseln begeistert. Mein Bekannter, der in der Zwischenzeit verstorbene Professor Dr. Dr. Nicolaus Heutger, war Mitglied des Johanniterordens in Hannover und hatte mich im Rahmen unserer interessanten Kontakte auf die Johanniter-Festung auf der Insel RHODOS hingewiesen.

Johanniter-Festung
Ihm zu Ehren habe ich mich besonders intensiv in die geschichtsträchtige Materie der "Johanniter" eingearbeitet und ihn zu einem meiner zahlreichen Vorträge über die "Zeit der Johanniter auf der Insel RHODOS" eingeladen. Offensichtlich konnte ich seinen Maßstäben genügen.

Bereits 1986 war ich mit unserem AUDI 100 und  zwei Surfbrettern auf dem Dachgepäckträger in einer "Gewalttour" über 3.000 km von Hannover auf der AUTOPUT nach Porto Cheli auf dem Peloponnes gefahren. Generalkonsul Norbert Handwerk hatte uns sein herrliches Ferienhaus kostenlos uberlassen. Wir mussten nur für die Reinigung sorgen. Mit dem griechischen Pächter Dimitri und seiner Familie als Reiseführer besuchten wir mit unserem Wagen in drückender Hitze das antike Theater Epidaurus an der Ostküste des Peloponnes.
Das Löwentor in Mykene
Bei dieser Gelegenheit waren wir auch erstmals in Mykene. Später erfuhr ich von der frühen Verbindung der Minoer und Mykener mit KRETA.. Die Minoer und Mykener gehören zu den frühesten Hochkulturen Europas – und zu den geheimnisvollsten. Etwa ab 2600 vor Christus errichteten die Minoer auf Kreta ihre ersten Paläste. Scheinbar aus dem Nichts entstanden damals komplexe Siedlungen, die Bewohner schufen kunstvollen Schmuck, prachtvolle Fresken und nutzten eine Schrift (Linear A), die bis heute nicht entziffert werden konnte.

Der Knossos-Palast auf Kreta
Einer dieser Paläste war der Knossos-Palast, den der englische Forscher Sir Arthur John Evans um 1900 im Rahmen seiner Foschungen um die minoische Kultur entdeckt und künstlerisch ausgestaltet hat. Im Jahre 2005 war dies der Hauptgrund die griechische Insel Kreta zu besuchen.

Ähnlich rätselhaft sind bis heute die Mykener. Ihre Kultur begann etwa 1700 vor Christus auf dem Peloponnes und dominierte nach dem Niedergang der Minoer die gesamte Ägäis. Auch die Mykener bauten Paläste und schufen eine eigene Schrift – die Linear B. Aus ihr entwickelte sich später das Griechische. Unklar ist jedoch, ob die mykenische Kultur und Schrift auf der minoischen basierte.

Den Hauptsitz der Mykener auf dem Peloponnes hatte ich erstmals 1986 mit unseren griechischen Freunden kennengelernt. Zwanzig Jahre später (2006) besuchte ich diese Kulturstätte erneut im Rahmen einer Studienreise mit meiner 2. Frau, Jutta Hartmann-Metzger, die sich auch für die minoische und mykenische Kultur auf Kreta im Rahmen unseres Besuches 2005 interessierte.

Bei beiden Hochkulturen ist zudem ungeklärt, warum sie untergingen. Die Macht der Minoer begann ab 1450 vor Christus plötzlich zu schwinden, möglicherweise durch die Folgen des verheerenden Vulkanausbruchs von Santorini. Das Reich der Mykener ging um 1200 vor Christus unter. Als Ursache dafür wird ein Klimawechsel vermutet, der damals auch andere Mittelmeer-kulturen schwächte.

Es waren aber auch die Ereignisse während des 2. Weltkrieges auf Kreta, die uns interessierten. Im Rahmen einer interessanten Fotosafari entdeckten wir ein kleines privates Museum mit alten Waffen aus dem 2. Weltkrieg, die der Besitzer in dem ehemaligen Kampfgebiet zwischen Engländern und Deutschen im Gebirge gefunden hatte.

Eine wahre Husaren-Geschichte ereignete sich 1944 auf Kreta. Britische Geheimdienstoffiziere und griechische Partisanen entführten am 26. April 1944 Generalmajor Kreipe, den Kommandeur der 22. Infanterie-Division auf Kreta und brachten ihn mit einem U-Boot nach Afrika. Planer und Leiter des spektakulären Coups war Patrick Leigh Fermor – Engländer, Geheimdienstagent und später weltberühmter Reiseschriftsteller. Als Freund eines weiteren, bekannten englischen Reiseschriftstellers, Lawrence Durrell, begegnete mir Fermor in dem sehr interessanten Zypern-Buch "Bittere Limonen" von Lawrence Durrell, das mir als ausgezeichnete Informationsquelle für unseren Zypern-Urlaub im Oktober 2017 diente. Zufällig wurde ich in unserer Ameis Buchecke auf sein tolles Buch Die unterbrochene Reise, aufmerksam, das ich z-Zt. lese und in dem mir das Kapitel über seine Besuche der Klöster auf dem Berg Athos viel Freude bereitet hat (wir sind 2014 dort  mit dem "Piratenboot" vorbeigefahren).



Da ich den bekannten, englischen Reiseschriftsteller Lawrwence Durrell bereits genannt habe, möchte ich an dieser Stelle auch einige interessante  biographische Daten über ihn zitieren

Der Sohn der britischen Kolonialbewohner Louisa und Lawrence Samuel Durrell verbrachte seine ersten Lebensjahre in Indien. Mit elf Jahren wurde er zum Schulbesuch nach Canterbury (England) geschickt, wo er sich jedoch nie heimisch fühlte. Er verließ die Universität ohne Abschluss, da er den Beruf des Schriftstellers anstrebte.
Am 22. Januar 1935 heiratete Durrell Nancy Isobel Myers, seine erste Ehefrau. Im März zog er nach Aufenthalten in Paris und Athen mit Mutter, Frau und Geschwistern einschließlich Bruder Gerald nach Korfu. Zu dieser Zeit begann auch seine lebenslange Freundschaft mit dem Schriftstellerkollegen Henry Miller. Im gleichen Jahr veröffentlichte er seinen ersten Roman Pied Piper of Lovers.
1941 mussten die Durrells Griechenland (Korfu) wegen der näherrückenden deutschen Armee verlassen. Durrell zog nach Kairo. In der Folge lebte Durrell in Alexandria, nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges auf Rhodos, 1947/48 in Argentinien, 1949 bis 1952 in Belgrad. Er arbeitete in verschiedenen Positionen, meist als Presseattaché, für die britische Regierung.
Im Jahr 1952 zog Durrell nach Zypern, wo er zunächst Englischunterricht erteilte und später wiederum für die britische Regierung in Nikosia arbeitete. Seine Erlebnisse aus der Zeit der gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen türkischen und griechischen Zyprioten verarbeitete er in dem Buch Bittere Lemonen (veröffentlicht 1957).
Noch während der Zeit auf Zypern begann Durrell mit der Arbeit am Alexandria-Quartett, das zwischen 1957 und 1960 veröffentlicht wurde. Diese vier Bücher brachten Durrell internationale Anerkennung ein.
Als Durrell Zypern 1956 verlassen musste, siedelte er sich in Südfrankreich an, wo er den Rest seines Lebens verbringen sollte. Durrell war viermal verheiratet und hatte zwei Töchter.
 
Beim Studiem seiner Reisebücher folgte ich gewissermaßen seinen Spuren. In seinem Buch über RHODOS stellte ich nach unserer Rückkehr fest, dass er in der Nähe des Türkischen Friedhofes in Rhodos-Stadt kurz nach dem Kriege gewohnt hat. Sein Argentinien-Aufenthalt in Cordoba lag lange vor meiner Zeit (1972) als ich über ein halbes Jahr in La  Plata (südlich von Buenos Aires) in Argentinien lebte und arbeitete. Obwohl seine Obsession für die griechischen Inseln 1935 mit seiner Übersiedelung nach KORFU begann, fand unser Interesse für die Grüne Insel KORFU
erst 80 Jahre später seine Erfüllung (2016).

Nach den Inseln Korfu, Rhodos kam Lawrence Durrell 1952 nach Zypern, wo er als Lehrer und später als Pressesprecher der englischen Insel-Regierung wirkte. Er erlebte die Unabhängigkeits-bestrebungen der Griechen  hautnah mit. 1956 mußte Lawrence Durrell wegen der immer größeren Spannungen Zypern verlassen. Seine damaligen Erfahrungen und Erlebnisse auf Zypern hat er sehr eindringlich in seinem Buch "Bittere Limonen" geschildert. Interessant ist die Vorgeschichte:

Die osmanische Herrschaft dauerte von 1571 bis 1878 (de jure bis 1914). 1878 verpachtete das Osmanische Reich die Insel an Großbritannien, das diesem im Gegenzug Unterstützung gegen einen Vorstoß der Russen im Russisch-Osmanischen Krieg (1877–1878) zusagte. Mit dem Eintritt des Osmanischen Reiches in den Ersten Weltkrieg (1914) auf Seiten der Mittelmächte wurde die Insel von den Briten annektiert. Sie gehörte bis zum Inkrafttreten des Vertrags von Lausanne im Jahre 1923 formal noch zur Türkei, die sie in besagtem Vertrag rückwirkend als seit 1914 durch Großbritannien annektiert anerkannte. 1925 wurde Zypern Kronkolonie. Die Bestrebungen der griechischen Zyprer zur Vereinigung Zyperns mit Griechenland führten 1931 zu einem Aufstand.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es wiederholt zu Unruhen. Ab 1950 übernahm Makarios III. in seiner Doppelrolle als Erzbischof von Zypern und Ethnarch (Volksfürst) eine führende Rolle im politischen Kampf der griechischen Zyprer. 1955 begann die EOKA (eine griechisch-zypriotische Untergrundarmee) mit Terrorakten und Anschlägen den Kampf gegen die britische Kolonialmacht. Am 16. August 1960 wurde Zypern aufgrund des Zürcher und Londoner Abkommens zwischen Großbritannien, Griechenland und der Türkei unabhängig.

Die „Souveränen britischen Basen“ Akrotiri und Dekelia sind Exklaven, die völkerrechtlich als Britische Überseegebiete zu Großbritannien gehören. Für das Vereinigte Königreich war die Möglichkeit einer dauerhaften Nutzung der strategisch wichtigen Insel eine Bedingung für die Entlassung Zyperns in die Unabhängigkeit im Jahre 1960. Außerdem unterhalten die Briten auf der höchsten Erhebung der Insel, dem Mount Olympos, eine leistungsfähige Radar-Anlage und nahe der Exklave Dekelia die Ayios Nikolaos Station, die beide der Funküberwachung im Nahen Osten dienen und auch von der US-amerikanischen National Security Agency (NSA) mitgenutzt werden. Auf der Insel herrscht, wie auf Malta, Linksverkehr, ein Relikt aus der britischen Kolonialzeit, die von 1878 bis 1960 dauerte.

Nach Unruhen und Spannungen zwischen den Volksgruppen (Griechen und Türken) in der Republik Zypern wurde im Jahr 1964 eine Friedenstruppe der Vereinten Nationen stationiert (United Nations Peacekeeping Force in Cyprus, UNFICYP), um eine Eskalation des Zypernkonflikts zu verhindern. Dies gelang jedoch nicht. In einem von der griechischen Junta unterstützten Putsch der Nationalgarde wurde 1974 Präsident Makarios gestürzt. Die nationalistisch orientierten Putschisten strebten die Angliederung an Griechenland an (Enosis). Als Folge von Pogromen und ethnischen Säuberungen und unter Berufung auf ihre Rolle als Garantie- und Schutzmacht der türkischen Inselbewohner intervenierte die Türkei und besetzte den Norden Zyperns. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen bekräftigte in seiner Resolution 353 die territoriale Integrität und Unteilbarkeit der Republik Zypern und verlangte den sofortigen Abzug der türkischen Truppen.

Am 16. August 1974 wurde ein Waffenstillstandsabkommen geschlossen. Die Friedenstruppe der Vereinten Nationen überwacht seitdem die Einhaltung des Waffenstillstandes, unter anderem durch regelmäßige Patrouillen an der Green Line genannten Demarkationslinie.
1983 wurde im türkisch besetzten Nordteil der Insel die Türkische Republik Nordzypern proklamiert. Der UN-Sicherheitsrat erklärte die Proklamation in seiner Resolution 541 für völkerrechtswidrig. Die Türkei ist der einzige Staat, der die Türkische Republik Nordzypern anerkennt. Der südliche Teil der Insel umfasst ca. 5384 km², der nördliche ca. 3355 km², dazu kommen britische Militärbasen Akrotiri und Dekelia mit ca. 255 km² Fläche und die Pufferzone mit ca. 4 %.

2003 wurde die Grenze zwischen den beiden Landesteilen erstmals wieder durchlässig, als die Öffnung der Grenzübergänge für beide Volksgruppen für Besuche im jeweils anderen Teil der Insel zum 23. April 2003 erfolgte. 2004 scheiterte jedoch der Annan-Plan zur Wiedervereinigung in einer Volksabstimmung an der Ablehnung im griechischen Teil Zyperns. Der Annan-Plan hatte für den griechischsprachigen Südteil Zyperns den Namen Griechisch-zyprischer Staat vorgesehen. Hätte der Plan auch im Südteil Akzeptanz gefunden, würde Zypern heute offiziell Vereinigte Republik Zypern heißen. Das türkischsprachige Pendant im Nordteil, auf dem heute die Türkische Republik Nordzypern errichtet ist, hätte den Namen Türkisch-zyprischer Staat erhalten. Die Türkische Republik Nordzypern hätte sich aufgelöst.

Die Republik Zypern ist seit dem 1. Mai 2004 Mitgliedstaat der Europäischen Union (EU), und zwar mit ihrem völkerrechtlich anerkannten Territorium. De jure bedeutet das, dass auch der türkische Norden der Insel Unionsgebiet darstellt, auf dem die Republik Zypern ihr Recht jedoch nicht ausüben kann. Der Annan-Plan für die Neuordnung der politischen Situation auf der Insel stieß in seiner letzten Fassung bei den griechischen Zyprern in einem Referendum auf Ablehnung.



Lazarus-Kirche in Larnaka

In dieses immer noch schwierige Verhältnis zwischen Griechen und Türken auf der Insel Zypern sind wir während unserer Inselrundfahrt (mit dem Bus) am 14. Oktober 2017 hineingeraten. Wir besuchten zuerst die  Lazarus-Kirche in Larnaka (B).Die Lazarus-Kirche (auch Agios-Lazaros) wurde im späten 9. Jahrhundert errichtet. Sie liegt in der Nähe des Hafens und ist eine griechisch-orthodoxe Kirche der autonomen Kirche von Zypern, die dem Hl. Lazarus von Bethanien geweiht ist, der hier 30 Jahre als Bischof wirkte. Es ist dies eine von wenigen Mehrkuppelkirchen byzantinischen Stils in Zypern.
Grenzübergang in Nikosia
Die folgende Station der Inselrundfahrt war die Hauptstadt Nikosia . Der griechische Reiseleiter führte uns in die Altstadt. Dort überließ er uns unserer weiteren Initiative, in dem wir diesen Stadt teil auf eigenen Wunsch erobern konnten. Vereinbart wurde nur der Zeitpunkt, wann wir uns wieder beim Reisebus einfinden sollten. Er warnte uns aber eindringlich davor, dem  türkischen Teil einen Besuch abzustatten, denn es konnte ohne weiteres passieren, dass wir der Rückkehr in den griechischen Teil festgehalten werden würden. Und der Bus würde nicht warten...! 

Ältere Zeitungsleser in Nikosia
Obwohl wir unsere Reisepässe dabei hatten, erinnerten wir uns an die schlimmen Verhaftungen von Ausländern in der Türkei und zogen es vor kein Risiko einzugehen und nur den Grenzübergang zu fotographieren. Es fanden sich auch so interessante Fotomotive - wie die beiden griechischen Senioren, die genüßlich ihre Tageszeitung lasen und dabei ihre Tasse Kaffee tranken.

Asinou-Kapelle bei Nikitari
Ein weiteren Eindruck von der unsäglichen Trennungslinie zwischen dem griechischen und türkischen Teil der Insel bekamen wir auf der Fahrt in das Troodosgebirge, wo wir die Asinou-Kapelle besichtigen wollten. Wir fuhren über einen längeren Abschnitt entlang der Demarkationslinie ("Green Line") ohne sie zusehen, da sie hinter Hügeln versteckt war. Dies war sehr deprimierend und erinnerte mich an die DDR, die ich 1964 (kurz nach dem Bau der Mauer) bereist habe. 

Die Asinou-Kapelle (E) war äußerst interessant. Sie war reichlich mit Malereien und Ikonen ausgestattet. Die Kapelle wurde im Jahr 1099 mithilfe der Spenden des Magistro Nikephoros Ischyrios (der Titel des Magistro entsprach in byzantinischer Zeit dem eines hohen Beamten oder Richters) als Klosterkirche erbaut. Aus dem Magistro wurde später der Mönch Nikolaos. Das Kloster wurde bis Ende des 18. Jahrhunderts betrieben und dann verlassen.

Die Kirche besteht aus zwei Teilen: dem überwölbten Hauptschiff und der inneren Kirchenvorhalle (dem sog. Narthex), die erst in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts hinzugefügt wurde. Ebenfalls aus dem 12. Jahrhundert stammt das steil geneigte, mit Flachziegeln gedeckte Holzdach, das der Kirche Schutz vor der Witterung bot. Von den übrigen Klostergebäuden ist heute leider nichts mehr zu sehen.

Die Wandmalereien im Inneren der Kirche stammen aus der Zeit zwischen dem 12. und 17. Jahrhundert und spiegeln die Kunst Konstantinopels wieder, dem vermutlichen Geburtsort des Künstlers. Diese durften war aber nicht fotographieren, so dass wir uns mit der Fassade als Motiv begnügen mußten. 
Restaurant Forviotissa
Unser Mittagessen nahmen wir im Restaurant Forviotissa ein. Es lag ganz in der Nähe der Asinou-Kapelle, sodaß wir zu Fuß zum idyllisch gelegenen Restaurant gingen.  Am Eingang fielen mir die zahlreichen Schmetterlinge auf, die ich später fotographiert habe. Im Rahmen der Inselrundfahrt war das Essen (genannt Mezze und Wein als Getränk) im Preis enthalten. Als Mezze bezeichnet man kleine Gerichte, die zu verschiedenen Anlässen verzehrt werden. Sie waren hier als Zwischen-
mahlzeit gedacht und haben sehr gut geschmeckt. Die Anlage, in der sich das Restaurant befand, war sehr eindrucksvoll und ist auf Bustouristen eingestellt.

Schmetterlinge beim Restaurant Forviotissa
Nach diesem ausgiebigen und entspannten Mittagessen in einer ruhigen Atmosphäre setzten wir unsere Busfahrt durch das kurvenreiche Troodosgebirge fort. Wir wollten das Weindorf  Odomos (F) mit seinem berühmten Kloster Timios Stavros besuchen. Unterwegs erzählte uns der Reiseleiter von dem verlassenen Bergdorf, dem die jungen Leute anhanden gekommen sind. Unser Eindruck war dann ein ganz anderer, denn in dem einsamen Dorf wimmelte es nur so von Touristen und interessanten Geschäften. An tollen Fotomotiven mangelte es ganz sicher nicht.


Blick auf Omodos
Der ganze Stolz des Örtchens ist das einst um 327 n. Chr. gegründete Timios-Stavrós-Kloster (Kloster des heiligen Kreuzes) im Zentrum des Dorfes. Helena, die Mutter Konstantins des Großen, soll einst auf dem Rückweg aus dem Heiligen Land diesen Ort für den Klosterbau bestimmt haben, indem sie einige Holzsplitter des Kreuzes Christi, dass sie in Jerusalem gesucht und gefunden hatte, in Ómodos zurückließ. Zusammen mit Teilen des Hanfseils, mit dem Jesus einst gefesselt war, werden diese Splitter in zwei vergoldeten Silberkreuzen verwahrt. 
 
Kloster Timios Stavros

Mit diesen christlichen Reliquien zu denen sich außerdem noch der Schädel des Apostels Philippus zählen kann, hat das Kloster von Ómodos das Zeug zum echten Wallfahrtsort. Doch wird es heute von keinem Mönch mehr bewohnt, vielmehr hat man die Schätze innerhalb des Klosters in kleinen Museen und Ausstellungsräumen organisiert. Im ehemaligen Kapitelsaal im ersten Stock des Klosters, der von einer fein geschnitzten alten Holzdecke überragt wird, werden mittelalterliche Ikonentafeln präsentiert. 
Ikonengemälde
Im Erdgeschoss widmen sich die Ausstellungsräume Geschehnissen der neueren Geschichte Zyperns, im speziellen an die im Untergrund gegen die Briten kämpfende EOKA-Bewegung zwischen 1955 und 1959. Fotos und persönliche Gegenstände erinnern an die Kämpfer, die damals gegen die Briten umkamen.

Nach diesen spannenden Ausflügen zu interessanten Kirchen und Klöstern und zum Grenzübergang in der Hauptstadt Nikosia fuhren wir am späten Nachmittag über Limassol (G) und Larnaka (H) in unser Hotel (I) zurück. Die Inselrundfahrt war bei herrlichem, aber nicht zu heißem  Wetter  relativ anstrengend. Dafür wurde uns auch sehr viel geboten und wir legten über 400 km zurück.

Unser Interesse für die Klöster (und Kirchen) auf der Insel Zypern konnten wir auch mit den Linienbussen 101 und 102 befriedigen, deren Haltestellen auf gegenüberliegenden Seiten lagen.
Am Montag, den 16. Oktober 2017, fuhren wir mit der Linie 101 von Protaras ins Zentrum von Ayia Napa, um das berühmte Kloster zu besichtigen. Das Kloster Ayia Napa  lag etwas oberhalb am Berg.
 
Kloster Ayia Napa

Daneben befindet sich die jüngere Kirche der Heiligen Jungfrau, von deren Wandmalereien wir begeistert waren. An der Stelle des Klosters befand sich eine Felsenhöhle, die um 1100 ausgebaut wurde. Mit der Ankunft der Kreuzritter auf der Insel Zypern (1191) wurde ein Herrensitz neben der Höhlenkirche gegründet. Die Venezianer wandelten ab 1489 den Komplex in ein Kloster um.

























Wir bummelten anschließend noch durch das Stadtzentrum und entdeckten dabei Figuren, die als  "Originale von Ayia Napa" bezeichnet werden. Daneben fanden wir Denkmäler, die an den Befreiungskampf (1955 bis 1959) und an die türkische Besetzung erinnerten. Dies sollte nicht das letzte Mal sein, dass wir mit den Befreiungskämpfen konfrontiert wurden.

"The Originals of Ayia Napa"
Am 18. Oktober 2017 fuhren wir mit der Buslinie 101 in die entgegengesetzte Richtung nach Paralimni bis zur Endstation. Schräg gebenüber befand sich die St. Georgskirche, die wir zuerst besuchten. Dann betraten wir die kleine byzantinische St. Anna-Kirche. Die ältere St. Georg-Kirche lag zwischen diesen beiden. Sehr interessant waren die bunten Glasfenster in dem 
Verwaltungsgebäude der Diözöse CONSTANTINOS. (Bilder "Drei Kirchen")
 
Bunte Glasfenster im Verwaltungsgebäude der Diözöse

Wie in Ayia Napa wurden wir auch hier auf einen Helden des Befreiungskampfes (1955 bis 1959) verwiesen: Major General Tasos Markou. Er wurde am 18. September 1938 in Paralimni geboren und kämpfte 1974 auch gegen die Türken. Seit dieser Zeit gilt er als vermisst. 

Major General Tasos Markou

Biographie des Freiheitshelden Tasos Markou

Der ideale Ausgangspunkt fur unsere Unternehmungen auf der Insel Zypern war uns Crystal Springs Beach Hotel  in Protaras, das am östlichen Ende in der Provinz Famagusta liegt. Dies ist ein ideales Feriendomiziel für die genussvolle Entspannung und Rekreation bei selbstbestimmter sportlicher Betätigung. Das Essen war vorzüglich und stellte den Höhepunkt des jeweiligen erholsamen Ferientages dar. 
Unsere Badebucht
Wir waren begeistert. Besonders eindruckvoll war die große Gartenanlage mit wunderschön blühenden Pflanzen. Trotz der verbreiteten Trockenheit war der Rasen grün und die Natur gedieh üppig. Wenn man am frühen Morgen unterwegs war, konnte man die Beregnungsanlagen erkennen, die später abgestellt wurden. Lustig war es auch, in Ruhe das Spiel der Sperlinge zu beobachten, die im Garten immer im Gruppen auftraten. 

Blüten in der Gartenanlage
Während des gesamten Urlaubes herrschte herrlicher Sonnenschein und unter den schattigen Palmen konnte man es aushalten. An einem Badetag kamen von von der See stürmische Wellen, die ein ausgezeichnetes Fotomotiv darstellten. Unsere Badebucht war relativ geschützt und das Baden in der leichten Brandung machte großen Spaß. 
 
Wellen vor der Badebucht

Eine Wanderung nach Pernera  war ein wenig anstrengend und ich gewann die Überzeugung, dass wir die schönste Badebucht  genießen konnten, die auch nicht besonders überlaufen war, da der Zugang nur durch unser Hotel ging. Alle Eindrücke - und davon gewannen wir zahlreiche während einwöchigen Urlaubes - bestätigten uns, dass wir  auf der Insel Zypern optimal entspannen und die "Seele baumeln lassen kann".

Literatur:
GRIECHENLAND - Landschaft und Kultur im Wandel 
GREECE - Landscape and Culture in Change 
Schöne INSEL-Erlebnisse


 


 


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