Mittwoch, 2. Februar 2011

Die TÜRKEI mit interessanten antiken Stätten!

Perge

In der Zeit vom Samstag, den 23. Januar 1999, bis zum Samstag, den 30. Januar 1999, waren wir erstmals in der Türkei. Nach unserer Heirat, am 20. Februar 1998, in Hildesheim, war dies unsere erste gemeinsame Flugreise. Ein Freund brachte uns zum Flughafen Hannover und holte uns von dort auch wieder ab. Mit der türkischen Fluglinie SunExpress flogen wir nach Antalya (Türkische Riviera) und ein Hotelbus brachte uns von dort ins ca. 40 km entfernte Side. Damals fielen uns sehr viele angefangene Bauruinen auf beiden Seiten der Strasse auf und unser erster Eindruck war erst einmal enttäuschend. Auf dem Weg zum antiken Theater von Aspendos, am Mittwoch, den 29. Dezember 2010 (also fast 12 Jahre später), fuhren wir wieder auf einem Teil dieser Strecke: von Bauruinen war nichts mehr zu sehen.

Eingang zum Hotel Venüs
Das Hotel Venüs
Da es sich um ein äußerst günstiges Angebot (914,- DM bzw. ca. 457,- Euro für Flug, Übernachtung mit Halbpension) handelte, hatten wir unsere Ansprüche bereits etwas zurückgeschraubt. Trotzdem bot das reservierte Hotel VENÜS, das in dem unaussprechlichen Titreyengöl (ca. 5 km von Side entfernt) lag, einiges an Komfort. Wir lernten erstmals das Türkische Bad (Hamam) kennen und waren von der Massage begeistert. Der Preis war für heutige Verhältnisse konkurrenzlos: 15,- DM (7,50 Euro) p.Person. Dass es kein beheiztes Bad gab und das Wasser im Außenpool entfernt war, konnten wir so ganz gut verschmerzen.

Bei wunderschönem Sonnenschein (und ca. 20 grd. C) unternahmen wir eine Strandwanderung in westlicher Richtung nach Side. Wir waren nahezu die einzigsten Wanderer und völlig überrascht als wir kurz vor Side auf Reste einer antiken Stadtmauer stießen. Dies sollte aber das erste und letzte Mal sein, dass uns so etwas passierte. Denn damals befand ich mich im Vorruhestand und begann zu dieser Zeit mit meinen DIA-Vorträgen über meine weltweiten Reisen (aus beruflichen Gründen) in Senioreneinrichtungen. Selbstverständlich wollte ich ausführlich mit Hintergrundinformationen auch über die aktuellen Urlaubsreisen berichten. Dies bedeutete, dass ich von nun an meine Reisen gründlich vorbereitete, "Drehbücher" mit interessanten Aspekten ausarbeitete und vor Ort "Tagebücher" schrieb. Damals plante ich auch die voraussichtliche Anzahl von benötigten DIA-Filmen ein, die ich aus Kostengründen vor der Abreise kaufte (seit dem Frühjahr 2008 besitze ich allerdings eine anspruchsvolle digitale Spiegelreflex-Kamera mit Teleobjektiv).
Reste der Stadtmauer von Side
Die Staatsagora von Side

Was hatten wir so überraschend entdeckt? Mitten im Dünensand am Strand befindet sich das Ruinenfeld der bedeutenden hellenistischen Stadt Side, die auf einer felsigen Halbinsel liegt. Sie ist bis zu 400 m breit und ragt ca. 800 m ins Mittelmeer. Bereits 1000 v. Chr. hatten sich hier erste Siedler niedergelassen. Im 7. und 6. Jhdt. v. Chr. tauchten griechische Kolonisten auf. Unter den Römern entwickelte sich Side (wie das später besuchte Aspendos und Perge) zu einem einflußreichen und vermögenden Handelsplatz. Zu dieser Zeit wurden zahlreiche repräsentative Bauten errichtet, die heute noch als Ruinen zu besichtigen sind. Die
Der Apollontempel
Strömungsverhältnisse an der Küste führten aber dann zu einer langsamen Versandung des Hafens. Parallel dazu kam es zu einem Niedergang der römischen Herrschaft und damit zur Verödung Sides. Zwischen dem 7. und 10. Jhdt. wurde die im 1. Jhdt. christianisierte Stadt aufgegeben. Eine Wiederbelebung fand 1895 statt, als Türken, die von Kreta kamen, eine neue Bleibe in den Ruinen fanden und den Ort Selimye nannten.
Zubereitung des Fladenbrotes
Die Manavgat-Wasserfälle

Der Reiseanbieter Öger Tours hatte im Ausflugsprogramm mehrere Angebote, von denen uns nur die "Dörferfahrt" in das nahegelegene Taurusgebirge interessierte (39,- DM incl. Mittagessen p. P.). Diese Tour war sehr informativ, denn wir konnten so das einfache Leben der Bauern in den Bergdörfern kennenlernen. Auch der Besuch einer Moschee stand auf dem Programm. Nachdem wir problemlos nach unserer Side-Strandwanderung mit dem Dolmus (Kleinbus) zu unserem Hotel zurückgekehrt waren, trauten wir uns auch zu, auf eigene Initiative in das benachbarte Manavgat zu fahren und von dort eine Bootsfahrt zu den Manavgat-Wasserfällen zu organisieren. Diese liegen in ca. 5 km Entfernung. Unterwegs konnte man im Ufergebüsch kleine Wasserschildkröten beobachten. Nach der Wasserfällen von Iguazu in Südamerika, den Niagarafällen in den USA waren diese Wasserfälle für mich allerdings kleine Rinnsale, die teilweise leider mit Toilettenpapier "geschmückt" waren.

Das Hotel Grand Blue Sky
Der Hadrian-Tempel in Ephesus
Alles in allem gewannen wir einen positiven Eindruck der Türkei und besuchten deshalb sechs Jahre später wieder ein touristisches Highlight - diesmal an der Türkischen Ägäis. Das Ziel war Kusadasi mit dem nahegelegenen, antiken Ephesus (auf das ich mich diesmal sehr gut vorbereitet hatte). (Bilder "Ephesus") Am Donnerstag, den 25. Mai 2006 (Rückflug am 1. Juni 2006) flogen wir vom Flughafen Hannover (diesmal waren wir mit unserem eigenen PKW nach Langenhagen gefahren) nach Bodrum (Flugdauer ca. 3 h). Als wir dort ankamen lag die Temperatur bei 36 grd. C. Mit dem Hotelbus erreichten wir zwei Stunden später unser Hotel "Grand Blue Sky". Dieses Mal hatten wir "all inclusive" gebucht und waren von dieser Möglichkeit angenehm überrascht. Der Gesamtpreis (einschl. Flug) lag bei 1.228,- Euro (Side hatte 7 Jahre früher mit 457,- Euro und Halbpension weniger als die Hälfte für eine Woche gekostet). Aber dafür gab es nun auch ein sehr viel qualifizierteres und abwechslungsreicheres Angebot (es war ja auch Sommer). Der Badetag im Hamam (einschl. Massage) war wieder ein besonderes Highlight und kostete für uns beide 60,- Euro (im Dezember 2010 zahlten wir im Amara Wing Resort in Kemer bereits 90,- Euro). Bilder "Grand Blue Sky"

Meine Frau, Jutta Hartmann-Metzger, hat über diesen schönen und interessanten Urlaub einen informativen Reisebericht mit dem Titel "Merhaba in EPHESUS und KUSADASI!" ("Türkei") geschrieben. (Bilder "Kusadasi") Mit dem Besuch der griechischen Insel Rhodos (mit der antiken Stätte Kamiros) im Oktober 2001, der Nilkreuzfahrt zum Jahreswechsel 2003/2004 (mit interessanten Plätzen der ägyptischen Antike) und der Besuch von Knossos auf Kreta im Oktober 2005 hatten wir ein großes Interesse für das Altertum entwickelt. Besonders interessant war auch die "Spurensuche in der griechischen Antike" im Oktober 2006 (also in demselben Jahr unseres 2. Türkei-Urlaubes in Ephesus/Kusadasi). Unter dem gleichen Titel hat Jutta wieder einen interessanten Reisebericht  ("Griechische Antike") verfasst.

Allerdings gab es bei dieser gut organisierten Veranstaltung im Oktober 2006 zu den verschiedenen antiken Stätten in Griechenland einen Wermutstropfen: unser Hotel Castello Rosso (bei Nea Styra) ("Castello Rosso") auf der Insel Euböa. Da ich unsere unangenehmen Erfahrungen weitergeben wollte, begann ich mit Hotelbewertungen, schrieb Reisetipps und stellte Bilder bei www.holidaycheck.de ins Internet.

Unsere große Enttäuschung war auch darauf zurückzuführen, dass wir ein halbes Jahr früher in der Türkei mit dem Hotel "Grand Blue Sky" ("Blue Sky") in Kusadasi ein "Spitzenhotel" kennengelernt hatten. Nach internationalen Reisen, die uns 2007 nach Indien (Rundreise durch das märchenhafte Radjasthan) und 2009 nach Kenia führten, kamen zahlreiche Beiträge für www.holidaycheck.de zusammen. Kürzlich erhielt ich eine interessante Statistik. Danach haben meine Hotelbewertungen über 13.668 Leser interessiert und über 1.244.366 User haben sich meine Bilder angesehen.


Wamwasser-Pool im Amara Wing Resort
Für den Jahreswechsel 2010/2011 hatten wir einen erneuten Urlaub in der Türkei geplant. Diesmal ging es wieder an die Türkische Riviera nach Kemer. Schon über Monate freuten wir uns beide auf diesen Urlaub  (vom 21. Dezember 2010 bis zum 4. Januar 2011). Allerdings gab es im Dezember 2010 große Schwierigkeiten wegen der umfangreichen Schneefälle auf mehreren deutschen Flughäfen. Über mehrere Tage konnten Flugzeuge in Frankfurt weder starten noch landen. Wir flogen wieder vom Flughafen Hannover, wo es weder Probleme beim Hinflug noch beim Rückflug gab. Zum Flughafen kamen wir auf bequemen Wege mit S-Bahn. Diese Zubringer-Möglichkeit benutzten wir bereits zum zweiten Mal.

Der Flug war wieder problemlos. Wir flogen mit SunExpress in etwas mehr als drei Stunden von Hannover nach Antalya. Von dort brachte uns ein kleiner Bus in einer Stunde nach Kemer,  wo wir gegen zwei Uhr nachts in unseren Feriendomizil Amara Wing Resort schlafen gingen. Wie begeistert wir von diesem Hotel waren, können Sie der ausführlichen Hotelbewertung ("Amara Wing Resort") entnehmen. Bilder "Amara Wing Resort"

Verglichen mit den schlimmen Wetterverhältnissen in Deutschland (wir sahen die Nachrichten auf ARD und ZDF via Satellit) war hier bei Temperaturen von 20 grd. C fast frühlingshaftes Wetter. Wir nutzten dies zum Baden im beheizten Pool und zu Spaziergängen ins Stadtzentrum von Kemer (man war in 20 min. dort). Im Vergleich zu dem hektischen Antalya  war es hier ausgesprochen ruhig und von den Türken wurde man kaum bedrängt. Reisetipp "Kemer"


Perge: die Agora
Das Freiluft-Theater von Aspendos
Aber auch unser Interesse für die antiken Stätten in der Nähe von Kemer kam nicht zu kurz. Unser Reiseveranstalter TUI bot im Hotel einen Ganztagsausflug mit dem Titel "Antike Höhepunkte" an (bei einem Preis von 52 Euro p.P.). Jeweils am Mittwoch (am 29. Dezember 2010) führte die Tour nach Aspendos und Perge und zu den idyllischen Kursunlu Wasserfällen (der Einfachheit halber führe ich die entsprechenden Reisetipps auf).

Reisetipp PERGE: "Perge"  (Bilder "Perge")

Reisetipp ASPENDOS: "Aspendos"  (Bilder "Aspendos")

Reisetipp KURSUNLU-Wasserfälle: "Kursunlu-Wasserfälle" 

Am Silvesternachmittag, den 31.12.2010, unternahmen wir eine weitere interessante Tour, die uns zum "Ewigen Feuer" und zu den antiken Ruinen am Fluß Olympos führte. Der türkische Veranstalter Seker Travel hatte sein Büro in der Nähe unseres Hotels und uns beim Vorbeigehen auf unsere Turnschuhe angesprochen (diese benötigten wir den schwierigen Weg zum "Ewigen Feuer"). Wir wurden nicht enttäuscht (siehe Reisetipps).

"Ewiges Feuer"
Reisetipp "Ewiges Feuer":   (Bilder "Ewiges Feuer")

Der Fluß Olympos
Reisetipp "Antike Ruinen am Fluß Olympos": Antike Ruinen am Fluss Olympos
Bilder "Olympos"
Der Feldzug Alexander des Großen



Bei unserem Interesse für die antiken Stätte in der Türkei stießen wir immerwieder auf zwei historische Persönlichkeiten des Altertums: den Eroberer Alexander der Große und den christlichen Missionar Paulus. Im Jahre 334 v. Chr startete Alexander der Große mit 35.000 Mann zu einem Rachefeldzug gegen die Perser. Er kam nach Ephesus und zog von dort weiter über Milet an der ägäischen Küste entlang bis zum Winterlager nach Phaselis (diese antike Stätte liegt südlich von Kemer). Von dort marschierte er weiter mit seinen Truppen nach Perge, die ihn freundlich aufnahmen. In Aspendos gab es angeblich Schwierigkeiten. Im Jahre 333 v. Chr. kam es bei Issos mit dem persischen Großkönig Dareios III. zu einer Schlacht, die Alexander der Große gewann. Der Eroberer zog dann weiter bis nach Vorderindien.

Der christliche Missionar Paulus wurde in Tarsus (Kleinasien) geboren und starb als Märtyrer (60 oder 62 n.Chr. in Rom). Im Jahre 30 n. Chr. erlebte er vor Damaskus eine "Christusvision", die er als persönliche Berufung zum Apostel betrachtete.  Im Rahmen von drei Missionsreisen gründete er zahlreiche christliche Gemeinden in Kleinasien und die ersten Gemeinden in Europa: Philippi, Thessalonike und Korinth. Infolge jüdischer Anfeindungen kam es nach der dritten Missionsreise 57/58 in Jerusalem zu seiner Verhaftung. Er wurde nach Rom überstellt und ist dort unter Kaiser Nero den Märtyrertod gestorben. Interessant sind für unser Thema seine 1. Missionsreise, die ihn auch nach Perge führte. Im Rahmen der dritten Reise kam er nach Ephesus, predigte auf dem Areopag in Athen und lebte einige Zeit in Korinth (siehe auch obigen Reisebericht "Auf den Spuren der griechischen Antike").

Fotos und Text: Klaus Metzger





















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